SPIELERGEBNISSpielergebnis

12. Spieltag 23.06.2001 (Sa)
Zuschauer 8.538 
Wetter Regen, schwach Temperatur 23,0 Grad Luftfeuchtigkeit 82% 
Schiedsrichter: Dick JOL Schiedsrichter-Assistenten: Toshiaki FUTAMATA / Shoji HAMADA Vierter Offizieller: Akio OKUTANI

J1 1. Halbzeit 12. Spieltag

Nagai

STARTSEITE

Cerezo Osaka

1-2

Spiel beendet

1. Halbzeit0-0

2. Halbzeit1-1

1. Verlängerungshalbzeit0-0

2. Verlängerungshälfte0-

AWAY

FC Tokyo

Cerezo Osaka FC Tokyo
82' Masaya Nishitani
Torschützen 89' Amaral
107' Amaral
45' YOON Jong Hwan → Yasuo Manaka
63' Kenji Oshiba → Kazunari Okayama
98' No Teijun → Rinji Sugimoto
Auswechslungen 62' Masamitsu KOBAYASHI → Kensuke KAGAMI
74' Takahiro SHIMOTAIRA → Tetsuhiro KINA
83' Satoru ASARI → Fumitake MIURA
17 Schüsse 12
4 Ecken 6
25 Freißstöße 23
89' Seigo Shimokawa
89' Hiroaki Morishima
107' Kazuaki TASAKA
Verwarnungen 70' Takahiro SHIMOTAIRA
Platzverweis
Cerezo Osaka Startaufstellung
GK 1 Seigo Shimokawa
DF 4 Kazuaki TASAKA
DF 13 Takao Yamauchi
DF 14 Satoru Suzuki
DF 7 Kim Dogen
MF 19 Naoki Mori
MF 10 Roh Jeong-yoon
MF 11 Masaya Nishitani
MF 6 YOON Jong Hwan
FW 8 Hiroaki Morishima
FW 9 Kenji Ōshiba
Cerezo Osaka Ersatzbank
GK 21 Kazumasa Kono
DF 34 Kiyokazu KUDO
MF 33 Yasuo MANAKA
FW 24 Rinji Sugimoto
FW 25 Kazunari Okayama
FC Tokyo Startaufstellung
GK 1 Yoichi DOI
DF 6 Takayuki KOMINE
DF 15 Tetsuya ITO
DF 3 Sandro
DF 8 Ryuji FUJIYAMA
MF 7 Satoru ASARI
MF 5 Takahiro SHIMOTAIRA
MF 14 Yukihiko SATO
MF 19 Kelly
MF 24 Masamitsu KOBAYASHI
FW 11 Amaral
FC Tokyo Ersatzbank
GK 31 Go KABURAKI
DF 2 Naruyuki NAITO
MF 23 Tetsuhiro KINA
MF 10 Fumitake MIURA
MF 13 Kensuke KAGAMI

【Spieler- und Trainerkommentare】

Gewinnen und das Ergebnis ausgleichen


Der Gegner an diesem Tag ist Cerezo Osaka. Im letzten Jahr war es ein Team, das bis zum letzten Spieltag der 1. Phase um die Meisterschaft kämpfte, doch in dieser Saison steht es nach dem 11. Spieltag auf dem 15. Platz und steckt in einer Krise. Die Lücke, die der bis letztes Jahr im Team befindliche japanische Nationalspieler FW Nishizawa (der jetzt in der ersten spanischen Liga spielt) hinterlassen hat, konnte bisher nicht geschlossen werden, was eine ernste Situation darstellt. Es liegt nicht daran, dass die Mannschaft nicht gut besetzt ist. Im Sturm gibt es den inzwischen unverzichtbaren japanischen Nationalspieler und Ass Morishima sowie den Stürmer Ōshiba, der aus Urawa kam, um die Lücke von Nishizawa zu füllen. Im Mittelfeld bildet ein Trio aus südkoreanischen Nationalspielern, angeführt vom Spielmacher Yun, eine starke Einheit – Talente mangeln also nicht. Wenn man einen Schwachpunkt nennen müsste, dann ist es die fehlende Stabilität in der Defensive. Die 20 Gegentore sind nach dem Tabellenletzten Verdy (21 Tore) die zweithöchste Zahl, und im letzten Spiel hat man trotz Führung gegen Verdy in den letzten 15 Minuten der zweiten Halbzeit nicht standgehalten und eine Niederlage durch Gegentor kassiert. Für Tokio ist der Gegner keineswegs einfach, aber es gibt definitiv eine Chance zu gewinnen. Wenn man dieses Spiel gewinnt, kann Tokio endlich die seit dem 2. Spieltag vorherrschende negative Bilanz ausgleichen (aktuell 5 Siege und 6 Niederlagen, mit einem Sieg wären es 6 Siege und 6 Niederlagen). Mit einem Sieg würde man eine Siegesserie in der Liga starten und mit dem ersten Dreier in Folge der Saison das große Spiel gegen Kashima bei der „Tanabata Night“ angehen wollen.

Auswirkungen von Erschöpfung!? Cerezo attackiert das schwere Tokyo gnadenlos...


Bei unbeständigem Wetter mit leichtem Nieselregen begann das Spiel um 19:04 Uhr. Den ersten Angriff startete Cerezo. Auf der rechten Seite bildeten Ro und Yoon das koreanische Duo als Ausgangspunkt, dazu kombinierte sich Morishima mit seinem großen Laufpensum und schuf Chancen, während auf der linken Seite der ehemalige koreanische Nationalspieler Kim und das aufstrebende Talent Nishitani mit schnellen Angriffen auftraten. In der 15. Minute, als Doi einen Eckball von links mit einem Punch klärte, wurde aus dem Strafraum heraus ein wuchtiger Volley direkt aufs Tor geschossen, der über Doi’s Kopf hinweg zu gehen schien und wie ein Tor aussah, doch Yukihiko, der zur Absicherung bereitstand, klärte mit dem Kopf gerade noch. Kurz darauf schien ein Kopfball nach einem Eckball von rechts ein Tor zu werden, doch Asari warf sich in den Schuss und klärte mit dem Körper. So entkam man knapp aufeinanderfolgenden gefährlichen Situationen.

Auf der anderen Seite wirkte Tokio insgesamt schwerfällig, möglicherweise beeinflusst vom 110-minütigen Kräftemessen im Nabisco-Cup gegen Hiroshima vor drei Tagen. Da Cerezo einen Schritt schneller war, wurden Pässe nach vorne meist abgefangen. Auch Amaral, der eigentlich der Dreh- und Angelpunkt im Sturm sein sollte, fehlte die sonst gewohnte Schärfe und Stärke. Seine sonst so starke Post-Play-Leistung litt unter der intensiven, fast schon foulgefährlichen Manndeckung der gegnerischen Abwehrspieler.

Anzeichen von Entwicklung in der Art zu kämpfen, wenn es schlecht läuft... Ein Hin und Her setzt sich fort


Es gab keineswegs keine Chancen für Tokio. In der 18. Minute durchbrach Kelly nach einem Konter mit einem Wandpass zentral die Abwehr und erhielt den Ball vor dem Strafraum. Mit einem perfekten Hackenpass spielte er zu Amaral. Amaral umspielte mit einem One-Touch den DF und schoss, doch der Torwart parierte. Den Abpraller schoss Kelly, der jedoch ebenfalls am DF hängenblieb. Der Ball sprang erneut ab, und Seigo KOBAYASHI schoss von links, verfehlte aber knapp rechts das Tor. Auch wenn es schlecht läuft, zeigt das geduldige Verteidigen und das daraus resultierende schnelle Umschaltspiel mit variabler Geschwindigkeit, das Chancen kreiert, dass das Team Fortschritte macht. „Starke Defensive und schnelles Umschaltspiel“ war schon immer das Markenzeichen von Tokio, doch durch die harte Konkurrenz in der J1 wurde die Präzision weiter verbessert.

Das von Cerezo dominierte Tempo setzte sich auch danach fort. In der 20. Minute zog Yoon von rechts nach innen und schoss mit dem linken Fuß kraftvoll aufs Tor, und in der 22. Minute drang Nishitani von links nach innen ein und schoss. Der Ball flog zwar weit über das Tor, doch die offensive Bereitschaft von Cerezo, auch von außerhalb des Strafraums aktiv abzuschließen, war beeindruckend.

Der Schlagabtausch setzte sich weiterhin fort, doch gegen Ende der ersten Halbzeit erspielte sich Tokio mehrere große Chancen in Folge. In der 35. Minute sprang Amaral bei einem Freistoß von rechts hoch und zielte mit dem Kopf, doch der Ball ging knapp rechts am Tor vorbei. In der 39. Minute dribbelte Amaral von der linken Seite des Strafraums nach rechts und passte zu Yukihiko auf der rechten Seite. Yukihiko brachte eine präzise Flanke direkt zwischen den gegnerischen Torwart und die Abwehr, auf die Kelly mit einem Grätscheinsatz reagierte, aber knapp nicht herankam. In der 42. Minute köpfte Kelly eine Flanke von Komine aus der rechten Seite zentral aufs Tor, doch auch dieser Versuch ging knapp links am Tor vorbei. In der Nachspielzeit schoss Komine aus dem Überlapp mit dem rechten Fuß einen kraftvollen Schuss aus der Distanz, der jedoch vom gegnerischen Torwart sicher gehalten wurde. So endete die erste Halbzeit.

Der Schlüsselspieler dieses Spiels: Kagami leistet in letzter Minute Großes!


Auch in der zweiten Halbzeit setzte sich das Hin und Her fort. Bei Cerezo zeigte Manaka, der für Yun eingewechselt wurde, vor dem Tor scharfe Bewegungen und suchte mit Kombinationsspiel mit Morishima aktiv den Abschluss. Auf der anderen Seite zeigte Tokios Kapitän Shimodaira sowohl in der Offensive als auch in der Defensive engagiertes Spiel, unterband mit klugen Aktionen vor der Abwehrlinie die Angriffe des Gegners und leitete die Pässe von den Verteidigern sicher nach vorne (oder zur Seite) weiter.

Tokyo war das Team, das als erstes handelte, um diese ausgeglichene Situation zu durchbrechen. Zunächst wurde Kagami eingewechselt. Nach seiner Verletzung zeigte Kagami in den letzten Spielen auf der Position hinter den Spitzen mit seiner großen Reichweite ein Spiel mit viel Übersicht. Er wurde zu einer wichtigen Offensivoption. Auch an diesem Tag verbesserte sich der Rhythmus des Teams zweifellos seit Kagamis Verpflichtung. Kagami lief aktiv in die Räume auf beiden Seiten, berührte den Ball häufig und versuchte sich selbst mit einem kraftvollen Distanzschuss.

Auf der anderen Seite brachte Cerezo unmittelbar nach dem Wechsel von Kagami den großgewachsenen Stürmer Okayama ins Spiel. Gegen Tokios verbesserte Mittelfeldstruktur setzten sie auf ein Powerplay mit der Waffe der Höhe. Dieser Okayama war sehr kopfballstark und selbst Sandro konnte ihn nicht leicht besiegen.

In der 37. Minute traf die harte Realität auf Tokio. Nachdem Kagami eingewechselt worden war, kam auch Kina ins Spiel, um sofort Druck zu machen. Doch in diesem Moment der Unachtsamkeit entstand eine Lücke in der bis dahin mit hoher Konzentration perfekt verteidigenden Abwehrreihe. Zentral wurde die Abwehr mit einem einfachen Wandpass durchbrochen, und Nishitani schoss mit dem linken Fuß aus dem Strafraum heraus. Der Ball schlug bodennah ein und trotz Doihis verzweifeltem Einsatz landete er unhaltbar im linken Eck des Tores.

Für Tokio gab es keine Hoffnung mehr. Direkt nach dem Gegentor wurde sofort Miura eingewechselt, der gerade erst von einer Verletzung zurückgekehrt war. Noch 7 Minuten auf der Uhr. Tokio kämpfte bis zum Schluss unermüdlich in einer extrem offensiven Aufstellung, bei der auch Sandro nach vorne gezogen wurde. Doch es vergingen nur schwere Minuten. Auch Cerezo drohte bei einer Niederlage auf den letzten Platz abzurutschen, und in dieser Heimspiel-Situation durfte man nicht verlieren. Man ging kein unnötiges Risiko ein und wenn es eng wurde, spielte man lange Bälle auf den Targetman Okayama, um Zeit zu gewinnen. Schließlich verschwand die Zeit von der Anzeigetafel und es begann die Nachspielzeit. Gerade als man dachte, es sei vorbei, geschah das Drama. Kagami, der bis zum Schluss unermüdlich um den Ball kämpfte, behauptete den Ball im Strafraum, als ein gegnerischer Verteidiger ungestüm mit ihm zusammenstieß. Kagami fiel, und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter! In letzter Sekunde ergab sich durch Kagamis Einsatz eine unglaubliche Großchance.

Wie erwartet, der King! Der Ausgleichstreffer in letzter Sekunde und ein dramatisches Finale!


Unter diesen Umständen blieb Amaral völlig ruhig und setzte den Ball gelassen auf den Elfmeterpunkt. An diesem Tag war Amaral durch die angesammelte Müdigkeit und die hartnäckigen Attacken des Gegners daran gehindert worden, entscheidende Aktionen zu zeigen, doch in dieser Situation konnte niemand außer ihm schießen. Die Stimmung in der Arena erreichte ihren Höhepunkt. Man hörte den Herzschlag des Stadions und den Atem der Zuschauer. In der extremen Anspannung, bei der ein Treffer die Chance auf den Sieg enorm vergrößerte und ein Fehlschuss das Spielende bedeutete, ließ Amarals Schuss das Netz von Cerezo erzittern. Amarals Jubelpose nach dem Treffer zeigte die Bedeutung dieses Moments. Mit diesem Ausgleichstreffer in letzter Sekunde erwachte Tokio zu neuem Leben.

In der Verlängerung gehörte das Spiel vollständig Tokyo. In der 4. Minute führte Yukihiko einen Freistoß aus, in der 7., 10. und 11. Minute gewann Amaral Kopfballduelle bei Flanken von der Seite und brachte Schüsse aufs Tor. Auf der anderen Seite setzte Cerezo neben Okayama, der kopfballstark ist, noch einen weiteren schnellen und großen Stürmer, Sugimoto, ein. Die Abwehr von Tokyo, angeführt von Sandro und Tetsuya ITO, stemmte sich mit vollem Körpereinsatz dagegen. Im Stadion mischten sich Schreie und Jubelrufe.

Und dann, in der 2. Minute der zweiten Halbzeit der Verlängerung, spielte Kelly den Ball aus dem Mittelfeld zu Amaral nach vorne. Amaral nahm den Ball im Strafraum an, drehte sich scharf nach vorne und setzte zu einem kraftvollen Dribbling an, als der gegnerische Verteidiger versuchte, ihn am Durchbruch zu hindern und Amaral zu Fall brachte. Die Entscheidung: erneut Elfmeter! Schütze war natürlich Amaral. Anders als beim ersten Tor wirkte Amaral diesmal aus unerklärlichen Gründen sehr gelassen. Man könnte es als die Würde des Königs bezeichnen, doch vielleicht lag es auch an seiner Erfahrung, die er in zahlreichen harten Situationen gesammelt hat... In diesem Moment strahlte er förmlich eine Aura aus.

Im nächsten Moment zappelte der von Amaral geschossene Ball erneut im Tornetz. Wie erwartet, der König! Sowohl den Ausgleichs-Elfmeter in der Nachspielzeit als auch den Siegtreffer in der Verlängerung verwandelte er unter höchster Anspannung.

Damit stellte Tokio den Spielstand auf ausgeglichene 6 Siege und 6 Niederlagen zurück und geht nun mit dem Ziel der Wende in die Endphase der 1. Phase. Dieses dramatische Finale hatte eine enorm große Bedeutung.

【Trainer Ōkuma Kommentar】Die Defensive hat das Ziel erreicht, das wir uns gesetzt hatten, aber im Angriff konnten wir die vier Verteidiger des Gegners nicht entscheidend knacken. Es war schade, dass wir einige Male direkt durchbrechen konnten, aber nicht vollenden konnten. Dennoch denke ich, dass wir heute sehr gut zurückgekommen sind. Wir haben uns wieder auf Amaral verlassen, aber in Zukunft müssen auch andere Spieler mehr Leistung zeigen und den Gegnern Respekt einflößen. Wir wollen uns nun auf das nächste Spiel gegen die Antlers konzentrieren und unser Bestes geben.