SPIELERGEBNISSpielergebnis

3. Spieltag 13.06.2001 (Mi.)
Zuschauer 2.440 
Wetter Regen, schwach Temperatur 20,3 Grad Luftfeuchtigkeit 93% 
Schiedsrichter: Yasuhiro MATSUZAKI Linienrichter: Koji MURAKAMI / Masahiko HARADA Vierter Offizieller: Naoki ESUMI

YNC 3. Spieltag

Hiroshima S

STARTSEITE

Sanfrecce Hiroshima

3-3

Spiel beendet

1. Halbzeit1-1

2. Halbzeit2-2

AWAY

FC Tokyo

Sanfrecce Hiroshima FC Tokyo
40' Ryuhiko Kubo
62' Ryuhiko Kubo
63' Ryuhiko Kubo
Torschützen 23' Masamitsu KOBAYASHI
65' Masamitsu KOBAYASHI
89' Kelly
45' Kentarō Sawada → Kenichi UEMURA
45' Tai Takahashi → Naoya Umeda
79' Kyōhei Yamagata → Yūki Matsushita
Auswechslungen 57' Kensuke KAGAMI → Amaral
74' Naruyuki NAITO → Tetsuya ITO
74' Takahiro SHIMOTAIRA → Tetsuhiro KINA
12 Schüsse 19
5 Ecken 8
16 Freißstöße 21
44' Chikara Fujimoto
89' Kota Hattori
Verwarnungen 69' Ryuji FUJIYAMA
73' Takayuki KOMINE
Platzverweis
Sanfrecce Hiroshima Startaufstellung
GK 1 Takashi Shimoda
DF 3 Kentaro Sawada
DF 23 Tulio
DF 6 Ryosuke OKUNO
DF 17 Kota Hattori
MF 4 Hiroyoshi Kuwahara
MF 7 Hajime MORIYASU
MF 25 Kyohei YAMAGATA
FW 11 Chikara Fujimoto
FW 10 Tatsuhiko KUBO
FW 14 Yasushi TAKAHASHI
Sanfrecce Hiroshima Ersatzbank
GK 13 Ryuji KATO
DF 2 Shinya KAWASHIMA
DF 19 Kenichi UEMURA
MF 26 Hiroki MATSUSHITA
FW 16 Naoya Umeda
FC Tokyo Startaufstellung
GK 1 Yoichi DOI
DF 2 Naruyuki NAITO
DF 6 Takayuki KOMINE
DF 3 Sandro
DF 8 Ryuji FUJIYAMA
MF 7 Satoru ASARI
MF 5 Takahiro SHIMOTAIRA
MF 24 Masamitsu KOBAYASHI
MF 13 Kensuke KAGAMI
MF 25 Masashi MIYAZAWA
FW 19 Kelly
FC Tokyo Ersatzbank
GK 31 Go KABURAKI
DF 15 Tetsuya ITO
MF 23 Tetsuhiro KINA
FW 17 Toru KABURAGI
FW 11 Amaral

【Spieler- und Trainerkommentare】

Rache nehmen!


Nachdem Tokyo in der ersten Runde des Nabisco Cups Ventforet Kofu aus der J2-Liga klar besiegt hatte, zog das Team in die 2. Runde ein. Dort traf man auf Sanfrecce Hiroshima, die in der ersten Runde Albirex Niigata aus der J2-Liga ausgeschaltet hatten. Gegen Hiroshima, das man in der 7. Runde der J1-Liga am 3. Mai in dieser Saison traf, erlitt Tokyo eine deutliche 0:3-Niederlage und musste dadurch zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den letzten Tabellenplatz einnehmen – eine bittere Demütigung. Bereits in der vorherigen Runde (6. Spieltag, 29. April) hatte man gegen Ichihara ebenfalls mit 0:3 verloren. Nach der Niederlage gegen Hiroshima änderte Tokyo das bis dahin durchgehend gespielte System 4 (DF)–4 (MF)–2 (FW) und führte ein neues System 4–5–1 ein, bei dem Amaral als einziger Stürmer aufgeboten wurde, während der sonst übliche Doppelsturm mit Amaral und Róbson aufgelöst wurde. Drei Tage nach dem Tiefpunkt gegen Hiroshima zeigte das Team im Spiel gegen Sapporo (8. Spieltag, 6. Mai) mit dieser „Alles-oder-nichts“-Taktik wieder Anzeichen der Rückkehr zu der für Tokyo typischen stabilen Defensive und schnellen Konterangriffen, stoppte die Niederlagenserie und gewann anschließend im starken Spiel gegen Kashiwa (9. Spieltag, 12. Mai) mit der besten Saisonleistung deutlich. So konnte sich die Mannschaft zumindest etwas stabilisieren. Ob gut oder schlecht – die Partie gegen Hiroshima war zweifellos ein Wendepunkt.

An diesem Tag handelt es sich zwar nicht um ein Ligaspiel, sondern um ein Pokalspiel, doch das Ziel ist einzig und allein, Rache zu nehmen. Außerdem wurde ein inhaltlich überzeugendes Ergebnis verlangt, um den drei Tage später wiederaufgenommenen Ligabetrieb sowie das Rückspiel in Tokio in der nächsten Woche (im Nabisco Cup wird bis zum Halbfinale im Hin- und Rückspiel-Modus gespielt, wobei die Gesamt-Tordifferenz aus beiden Spielen über Sieg oder Niederlage entscheidet) vorzubereiten.

Der Rookie Miyazawa in der Startelf


Der in dieser Saison vielversprechende Rookie Miyazawa stand nach dem ersten Spiel gegen Kofu auch im ersten Spiel der 2. Runde in der Startelf. Seine Position war die linke Seite, und alle Augen richteten sich auf seine genialen Schüsse mit dem linken Fuß.

Tokyo behielt das 4-5-1-System bei, stellte aber Kelly als einzigen Stürmer auf, Miyazawa als offensiven Mittelfeldspieler und KAGAMI, der ebenfalls seit dem Spiel gegen Kofu wieder dabei war. Auf der rechten Seite spielte Seigo KOBAYASHI, auf der linken Miyazawa – eine neue Angriffsformation, die es so bisher nicht gab. Trainer Okuma wies vor dem Spiel in der Besprechung an, dass alle auf Miyazawas präzise Flanken von links und die großen Seitenwechsel achten und auch bei Fehlern immer wieder versuchen sollten, diese Chancen zu nutzen. Man spürte Okumas große Erwartungen an Miyazawa.

Mit einem Sturmangriff Hiroshima überwältigt und in Führung gegangen


Als das Spiel begann, zeigte Kelly mit entschlossenen Bewegungen Präsenz in den Räumen auf beiden Seiten und wurde zum Ausgangspunkt. An den von Kelly abgelegten Ball schloss sich Kagami an und verteilte das Spiel auf beide Flügel. Da der Platz durch den Regen schnell war und der Ball gut lief, dominierte Tokios Passspiel mit vielen Direktpässen das träge Hiroshima. Von rechts setzte Seigo KOBAYASHI mit seinem starken Dribbling aggressiv Akzente. Trotz vieler Fehler drängte er die Abwehr von Hiroshima immer wieder zurück. Gleichzeitig beteiligte sich der rechte Außenverteidiger Naito aktiv am Angriff und sorgte für eine breite Offensive. Auf der linken Seite zog Miyazawa mit präzisem Dribbling nach innen, während der linke Außenverteidiger Fujiyama in den frei gewordenen Raum überlappte und scharfe Angriffe startete. Der vielversprechende Miyazawa erhielt in der 16. Minute den Ball tief auf der linken Seite der eigenen Hälfte nach einem Passfehler des Gegners und spielte sofort einen präzisen, etwa 50 Meter langen Pass in den frei gewordenen Raum auf der gegenüberliegenden Seite. In der 17. Minute durchbrach er erneut mit scharfem Dribbling die linke Seite nach vorne und brachte eine flache, punktgenaue Flanke vor das Tor, wodurch er Chancen kreierte. Gegen ein J1-Team, das er zum ersten Mal traf, spielte er völlig unerschrocken und selbstbewusst und bewies damit sein hohes Niveau.

In der 23. Minute, nach einem unbedachten Passfehler von Hiroshima, erhielt Miyazawa den Ball zentral und erkannte sofort, dass die Abwehrlinie des Gegners hoch stand. Er spielte umgehend einen Steilpass hinter die gegnerische Abwehr. Seigo KOBAYASHI, der sich dadurch freigelaufen hatte, umkurvte den herausstürmenden Torwart im Dribbling und schoss den Ball ins leere Tor zum lang ersehnten Führungstreffer. Der scharfe Antritt von Seigo KOBAYASHI und seine Technik, den Torwart bei voller Geschwindigkeit leicht auszuspielen, führten zum Tor, doch man darf Miyazawas „punktgenauen Pass“ zu Seigo KOBAYASHI nicht vergessen. Es war ein großartiger Steilpass, der zu einer neuen Waffe Tokios werden könnte, die es bisher so nicht gab.

Ohne weitere Tore geriet das Spiel nach dem Gegentor schnell in den Rhythmus von Hiroshima...


Auch nach der Führung ließ Tokio im Angriff nicht nach. In der 29. Minute setzte sich Kelly nach einem eleganten Passspiel im Zentrum durch und schuf eine entscheidende Eins-gegen-eins-Situation mit dem Torwart. In der 30. Minute feuerte Kelly zudem einen kraftvollen Schuss vor das Tor ab, sodass das Tempo vollständig bei Tokio lag. Auf der anderen Seite schien der japanische Nationalstürmer und Kapitän Kubo aufgrund der Belastung durch die Nationalmannschaft den Rhythmus nicht zu finden, machte zahlreiche Passfehler und konnte keine Anspielstationen im Sturmzentrum schaffen. Gelegentlich versuchte der Spielmacher Fujimoto mit Dribblings gefährliche Pässe zu spielen, doch es reagierte niemand, sodass das gesamte Team in einem katastrophalen Zustand völliger Konzentrationslosigkeit war. Jeder erwartete weitere Tore oder gar eine klare Führung für Tokio, doch gerade gegen das „schlafende“ Hiroshima fehlte die letzte Konsequenz, was sich später noch stark auswirken sollte. Wie schon im 10. Spieltag der J1 League gegen Fukuoka (19. Mai) gilt: Egal wie stürmisch der Angriff ist, wenn keine weiteren Tore erzielt werden, stärkt man unweigerlich das Selbstvertrauen des Gegners.

Eine böse Vorahnung sollte sich schnell bewahrheiten. In der 40. Minute, kurz vor Ende der ersten Halbzeit, wurde nach einem unbedachten Passfehler von Fujiyama der Ball auf die Seite gespielt, und eine von links einfach vor das Tor geschlagene Flanke wurde vom bis dahin schlafenden Hiroshima-Star Kubo mit einem kraftvollen Kopfball im Tor von Tokio untergebracht und glich aus. Ein einziger Fehler hatte Hiroshima aus dem Schlaf geweckt.

Zweimaliger Gegentreffer nach der heftigen Offensive von Hiroshima


Die zweite Halbzeit begann vollständig im Tempo von Hiroshima. In der zweiten Halbzeit brachte Hiroshima den japanischen Nationalverteidiger Uemura, der bisher wegen Erschöpfung durch die Nationalmannschaft geschont wurde. Hiroshima, nun erwacht und voller Schwung, griff gnadenlos an, um sich für die erste Halbzeit zu revanchieren. In der 5. Minute setzte Fujimoto einen Konter über die linke Seite um und schoss aus nächster Nähe einen harten Schuss ab, den Doi mit großem Einsatz parierte und abwehrte. In der 6. Minute setzte sich Kubo zentral durch, Doi kam heraus, weshalb Kubo einen Heber versuchte, doch Sandro kehrte eilig zurück und klärte den Ball knapp vor der Torlinie. In der 11. Minute feuerte Fujimoto erneut einen starken Distanzschuss aus der Mitte ab, und in der 14. Minute spielte Fujimoto einen Steilpass aus der Mitte auf den Topstürmer Kubo, der sich durchsetzte und eine entscheidende Chance hatte, doch Doi kam schnell heraus und klärte einen Moment zu früh.

In der zweiten Halbzeit ließ die Laufleistung von Miyazawa und Seigo KOBAYASHI stark nach, wodurch die zuvor gezeigten aggressiven Angriffe über die Flügel und das Pressing aus der vordersten Reihe in der Defensive wirkungslos wurden. Dadurch konnte der Gegner seine Angriffszentren nicht mehr kontrollieren und wurde zunehmend freier im Angriff. In dieser Situation brachte Tokio in der 12. Minute Amaral, der zuvor geschont worden war, um die Wende zu versuchen. Die Defensive von Hiroshima, verstärkt durch den japanischen Nationalspieler Uemura, war sehr kompakt, sodass sich kaum entscheidende Chancen ergaben. Dennoch war Amarals Präsenz im Sturmzentrum deutlich spürbar, und basierend auf seinem stabilen Postenspiel zeichnete sich allmählich eine Möglichkeit zur Gegenwehr ab.

Doch in der 17. Minute wurde Tokio auf der linken Seite mühelos durchbrochen, und als eine Flanke hereingebracht wurde, köpfte Kubo erneut den Ball ins Netz und brachte damit die Führung endgültig zum Kippen. Das Gegentor fiel in exakt derselben Situation wie das erste, und Tokio, das an Konzentration verloren hatte, wurde eine Minute später in der Mitte leicht ausgespielt. Der Ball wurde auf die linke Seite gespielt und zurückgelegt, wo Kubo heranlief und mit seinem linken Fuß spektakulär zum dritten Gegentor traf. Kubos Geschwindigkeit und Kraft ließen ihn eindeutig als „Nationalspieler“ erscheinen, doch es blieb keine Zeit, beeindruckt zu sein, denn Tokio fand sich plötzlich in einer schwierigen Lage mit zwei Toren Rückstand wieder.


Seigo KOBAYASHI und Kellys kämpferische Tore drehen den 2-Tore-Rückstand


FC Tokyo, das sich in einer Situation befindet, in der kein weiteres Gegentor mehr erlaubt ist, startet sofort die Gegenoffensive. Zwei Minuten später, in der 20. Minute der zweiten Halbzeit, schnitt Seigo KOBAYASHI einen unbedachten Rückpass der Hiroshima-Verteidigung ab, stürmte direkt aufs Tor zu, umspielte den Torwart und schoss. Nach dem Führungstor erzielte Seigo KOBAYASHI erneut ruhig den Ausgleich im Tor von Hiroshima.

Auf einen Rückstand von nur einem Tor herangekommen, brachte Tokio Tetsuya ITO und Kina ins Spiel. Mit Amaral und Kelly im Zentrum wiederholten sie ihre Angriffe und kamen dem Tor von Hiroshima näher, doch auch Hiroshima startete scharfe Konterangriffe, angeführt von Fujimoto und Kubo. Ein spannender Schlagabtausch folgte, bei dem beiden Mannschaften der Schweiß auf der Stirn stand. Als die verbleibende Spielzeit unter zehn Minuten fiel, schloss sich sogar der Abwehrchef Sandro den Angriffen an und setzte alles auf eine Karte. In der 44. Minute entkam Fujimoto bei einem Konter, schoss einen entscheidenden Ball, der Torwart Doi umging, doch Tetsuya ITO stellte sich vor das Tor und klärte knapp. Die größte Krise wurde überwunden. Und dann, in der Nachspielzeit (nur noch 30 Sekunden!), trat Kina einen Freistoß von der rechten Seite, auf den Kelly zum rettenden Kopfball hochstieg und in letzter Sekunde den Ausgleich erzielte.

Das jubelnde Tokyo explodierte vor Freude, als Kelly, Amaral und Sandro nacheinander auf das Spielfeld tauchten. Im Gegensatz dazu brachen einige Spieler von Hiroshima, die den Sieg zu Hause fast sicher hatten (dachten sie zumindest), auf dem Spielfeld zusammen. Das Spiel endete kurz darauf mit dem Schlusspfiff. Für Tokyo war es ein dramatisches Finale, das einem Auswärtssieg gleichkam.

Inhaltlich gab es einige Herausforderungen, wie die Laufleistung auf beiden Seiten in der zweiten Halbzeit und die mangelnde Kaltschnäuzigkeit beim Erzielen weiterer Tore, doch es gab auch viele positive Aspekte, wie das im ersten Durchgang gezeigte, zielgerichtete „typisch Tokyo“-Fußballspiel und die Konzentration gegen Ende der zweiten Halbzeit. Vor allem aber wird das dramatische Unentschieden, das einem Sieg gleichkommt, einen positiven Einfluss auf das in drei Tagen anstehende Wiederaufnahme-Spiel der J1 sowie auf das zweite Heimspiel gegen Hiroshima in der nächsten Woche haben. Es steht außer Frage, dass dies ein Spiel war, das den Weg für die Zukunft ebnet.

【Trainer Ōkuma Kommentar】

Im ersten offiziellen Spiel nach langer Zeit zeigten sich sowohl gute als auch schlechte Seiten deutlich. Für uns ist die Laufleistung auf den Seiten entscheidend, daher war es schmerzhaft, dass im zweiten Durchgang die Laufleistung von Miyazawa und Seigo KOBAYASHI nachließ. Wir wollen die heutigen Ergebnisse analysieren und daraus für das nächste Spiel lernen.

Was Miyazawa betrifft, denke ich, dass er in der ersten Halbzeit seine konkreten Aufgaben gut erledigt hat. In der zweiten Halbzeit zeigte sich Ermüdung, und ein Wechsel wurde in Betracht gezogen, aber da ich wollte, dass er die „Mauer“ durchbricht, habe ich ihn weiter spielen lassen. Er hat bewiesen, dass er zwar noch kein sofort einsetzbarer Spieler ist, aber als neue Option vielversprechend sein kann.

Außerdem war Kagatani nach seiner Verletzungspause im ersten offiziellen Spiel wieder dabei und hat in der ersten Halbzeit gut durchgehalten. Er kann als Option für die Zukunft betrachtet werden.