SPIELERGEBNISSpielergebnis
36. Spieltag 1999/11/21 (So.)
Zuschauer 6.210
Wetter Bewölkt, mäßig Temperatur 16,0 Grad Luftfeuchtigkeit 58%
Schiedsrichter: Naotsugu FUSE Linienrichter: Sakae KIJIMA / Hiroyuki AJIKI Vierter Offizieller: Teruo UENO
J2 36. Spieltag
Niigata

STARTSEITE
Albirex Niigata
0-1
Spiel beendet
1. Halbzeit0-1
2. Halbzeit0-0

AWAY
FC Tokyo
Albirex Niigata | FC Tokyo | |
---|---|---|
Torschützen |
31' Kensuke Kagami |
|
59' Jun Mizukoshi → Takayoshi Shikida 59' Shingo Suzuki → Sauro 80' Ricardo → Nobuhiko Shiba |
Auswechslungen |
75' Takashi OKUHARA → Toru KABURAGI 86' Kensuke KAGAMI → Hiroki SHINJO |
7 | Schüsse | 12 |
5 | Ecken | 11 |
14 | Freißstöße | 20 |
73' Takayoshi Shikida |
Verwarnungen |
72' Amaral 81' Yukihiko Sato |
Platzverweis |
GK | 20 | Shinya Yoshihara |
DF | 2 | Masanori Kizawa |
DF | 3 | Sergio |
DF | 14 | Naoki Takahashi |
DF | 12 | Keichiro NAKANO |
MF | 7 | Haruki SETO |
MF | 22 | Tadahiro AKIBA |
MF | 6 | Jun MIZUKOSHI |
MF | 9 | Ricardo |
FW | 11 | Naoki NARUO |
FW | 17 | Shingo Suzuki |
GK | 1 | Koichi Kidera |
DF | 4 | Nobuhiko SHIBA |
MF | 8 | Norifumi Tsutsui |
MF | 24 | Takayoshi SHIKIDA |
FW | 10 | Sauro |
GK | 22 | Takayuki SUZUKI |
DF | 12 | Osamu UMEYAMA |
DF | 26 | Takayuki KOMINE |
DF | 3 | Sandro |
DF | 8 | Ryuji FUJIYAMA |
MF | 7 | Satoru ASARI |
MF | 15 | Almir |
MF | 14 | Yukihiko SATO |
MF | 13 | Kensuke KAGAMI |
MF | 10 | Takashi OKUHARA |
FW | 11 | Amaral |
GK | 21 | Taishi ENDO |
DF | 5 | Yoshinori FURUBE |
MF | 6 | Hiroki SHINJO |
MF | 18 | Hayato OKAMOTO |
FW | 17 | Toru KABURAGI |
【Spieler- und Trainerkommentare】
Wird ein Wunder geschehen…
1 Sieg, 6 Niederlagen… Dies ist die Bilanz der letzten 7 Ligaspiele seit Oktober. Ende September betrug der Abstand zu Platz 3 noch 12 Punkte, und man führte die Tabelle souverän an, sodass der Aufstieg in die J1 schon zum Greifen nah schien. Doch die J1 war nicht so einfach zu erreichen. Wie Kawasaki Frontale in den letzten zwei Jahren und Sapporo in dieser Saison kämpfte auch FC Tokyo mit dem unsichtbaren Monster namens „Druck“… In wichtigen Spielen, bei denen es hieß „Noch ein Sieg…“, verlor man immer wieder, und den zweiten Platz, den man sich mühsam erkämpft hatte, musste man in der letzten Runde schließlich an Oita abgeben. Der Aufstiegsplatz in die J1 war nur noch einer übrig, und der direkte Aufstieg war nicht mehr möglich. Damit Tokyo aufsteigen konnte, musste Oita zur gleichen Zeit verlieren oder unentschieden spielen – Tokyo blieb nur der Sieg. Egal ob mit Tränen oder Lachen, dies war das letzte Spiel der Saison, und der Gegner war Niigata, gegen die man in dieser Saison bereits dreimal verloren hatte. Die Situation war alles andere als gut, doch das letzte Spiel, in dem Tokyo Gas FC letztes Jahr die „Wunderbare große Aufholjagd zum Meistertitel“ schaffte, war ebenfalls gegen Niigata – eine Schicksalsbeziehung, die man nicht ignorieren konnte. Für die rund 500 mitgereisten Fans, die extra bis nach Niigata gekommen waren, wollte man bis zum letzten Moment nicht aufgeben, mit voller Kraft kämpfen und das beste Geschenk machen.
Tokios Entschlossenheit überwältigt Niigata!
Die große Fangemeinde, die aus Tokio angereist war, dominierte den Gegner bereits vor dem Spiel. In Gesang, Anfeuerungsrufen, Vielfalt, Lautstärke und Qualität übertrafen sie die Heimmannschaft und ließen nicht erkennen, dass dies ein Auswärtsspiel war. Die Elf aus Tokio antwortete auf diese leidenschaftliche „Einstellung“ mit einem intensiven Beginn. Wie gewohnt startete Yukihiko über die rechte Seite, und in der 1. Minute sprang Okuhara bei einer von Yukihiko hereingegebenen Flanke zum Kopfball. Leider flog der Ball knapp über die Latte, doch beim folgenden Eckball von links stieg diesmal KAGAMI zum Flugkopfball hoch! Auch dieser Versuch ging knapp daneben, doch Tokios leidenschaftlicher Sturm hatte begonnen. Tokio baute seine Angriffe grundsätzlich über die Flügel auf, und wenn der Weg nach vorne versperrt war, spielten Asari und Almir im Mittelfeld den Ball zurück, um ihn auf die andere Seite zu verlagern. Über die rechte Seite kombinierten Verteidiger Umeyama und Mittelfeldspieler Yukihiko mit perfektem Zusammenspiel oder durch Yukihikos individuelle Dribblings, um die Abwehr zu knacken. Von der linken Seite setzte Mittelfeldspieler Okuhara mit seinem großen Laufpensum immer wieder zum richtigen Zeitpunkt zum Durchbruch an und schuf Chancen. Stürmer Amaral konnte wegen der intensiven, fast schon regelwidrigen Deckung durch Niigatas Verteidiger Sergio nicht wie gewünscht agieren, doch Mittelfeldspieler KAGAMI im Zentrum bildete mit seinem stabilen Spiel eine verlässliche Anspielstation, sodass Tokio den Ball flüssig zirkulieren ließ. Niigata bevorzugte zwar einen rhythmischen Angriff mit feinen Pässen durch die Mitte, doch da Tokio von vorne hartnäckig Druck machte, fehlten die Passwege, und die Angriffe wurden eintönig mit langen Bällen nach vorne fortgesetzt. Gelegentlich hielt Ricardo im Mittelfeld den Ball mit individueller Technik, um dann den beiden Außenpositionen, die scharf überlappten, den Ball im richtigen Moment zuzuspielen. Doch die stabile Abwehrlinie um den defensiven Mittelfeldspieler Asari, Verteidiger Sandro und Komine ließ sich nicht knacken.
Kagami erzielt das lang ersehnte Führungstor!
Das Spiel verlief im Tempo Tokios, und in der 31. Minute fiel endlich das lang ersehnte Führungstor für Tokio. Auf der rechten Seite dribbelte Verteidiger Umeyama durch, zog weiter nach vorne und passte zu Yukihiko. Yukihiko spielte den Ball ohne ihn zu berühren zurück zu Kagami in die Mitte. Kagami nahm den Ball mit dem Rücken zum Tor an, drehte sich um und schoss mit dem linken Fuß! Der Schuss saß perfekt, und so erzielte Tokio endlich das erste Tor der Saison gegen Niigata.
Niigata, das erstmals in dieser Saison ein Tor gegen Tokyo zuließ, geriet in Verwirrung. Niigatas Angriff blieb weiterhin eintönig, die Pässe im Mittelfeld kamen zwar an, doch bis zum Abschluss konnten sie nicht vordringen. Tokyos Pressing war stark und perfekt, sodass Niigata keine Lücken zum Ausnutzen fand.
Mit einer 1:0-Führung ging es in die Halbzeitpause, und im zweiten Durchgang wurde Tokyos Angriff noch intensiver. Fujiyama, der in der ersten Halbzeit noch zurückhaltend agierte, um die Angriffe der gegnerischen Außenverteidiger zu kontrollieren, begann nun aktiver zu werden. In der 8. Minute zog Fujiyama mit seinem starken Dribbling die linke Seite hinauf und spielte einen exzellenten Steilpass zu Okuhara in die Spitze. Okuhara legte den Ball präzise zurück in die Mitte, wo Amaral perfekt zum Kopfball ansetzte – doch er rutschte aus und vergab die beste Torchance. In der 10. Minute setzte Fujiyama erneut mit einem kraftvollen Dribbling bis vor das Tor durch und schoss, doch der Ball ging daneben. Kurz darauf kombinierten Yukihiko und Umeyama auf der rechten Seite mit einem Doppelpass, wobei Yukihiko durchbrach und eine perfekte Flanke schlug. Auch diese Chance vergab Amaral, sodass ein weiteres Tor nicht gelang. Im Gegensatz dazu brachte Niigata in der 14. Minute den Stürmer Sauro, der dem Angriff neuen Schwung verlieh. Sauro, der auf der linken Seite agierte, nutzte seine Ballkontrolle als Anspielstation und kreierte zusammen mit Ricardo Chancen. In der 28. Minute dribbelte Sauro vor dem Tor und hielt den Ball, woraufhin ein Tokyo-Verteidiger nicht anders konnte, als zu foulen. Ricardo trat den direkten Freistoß an, schoss gezielt und der Ball krümmte sich scharf, traf jedoch nur die Latte. Für Tokyo, das sich kein Unentschieden erlauben konnte, war dies eine äußerst brenzlige Situation.
Nach dem klaren Sieg gegen Niigata wartete auf Tokio ein Wunder …
Die Zeit verstrich unaufhörlich, und der erbitterte Kampf zwischen beiden Teams ging weiter. Tokio, das sich den ersten Saisonsieg gegen Niigata erkämpft hatte und noch einen Funken Hoffnung auf den Aufstieg in die J1 setzte, traf auf den Stolz von Niigata, das im letzten Heimspiel unbedingt gewinnen wollte.
Zur gleichen Zeit gab es die Information, dass der Zweitplatzierte Oita das erste Tor gegen Yamagata erzielt hatte. Oita befand sich in einer absolut vorteilhaften Situation im Heimspiel, und wenn sie ein weiteres Tor kassieren würden, wäre es unmöglich, dass Yamagata noch den Ausgleich schaffen könnte. Die Spieler von Tokio wussten nichts von dieser Situation, aber Trainer Okuma wurde laufend über den Stand informiert. Ein Gegentor für Tokio wäre ein fataler Schlag gewesen, und wenn Oita ein weiteres Tor erzielen würde, wäre alles verloren. Auf jeden Fall war es für Tokio vorrangig, den unmittelbaren Gegner Niigata zu besiegen.
14:57, kurz vor Spielende gab es noch eine gefährliche Szene, doch dann war die Zeit abgelaufen und Tokio konnte einen großartigen Sieg gegen den Erzfeind Niigata erringen. Allerdings waren auf den Gesichtern der Spieler, des Personals und der Fans keine strahlenden Siegerlächeln zu sehen. Denn es gab die Information, dass Oita mit 1:0 führte und sich bereits in der Nachspielzeit befand. Die Lage deutete zu 99 % auf einen Sieg von Oita hin, was wiederum bedeutete, dass Tokios Aufstieg in die J1 nicht realisiert werden würde. Doch im nächsten Moment geschah Unglaubliches: Es kam die Nachricht, dass Oita kurz vor Schluss den Ausgleich kassiert hatte. „Das kann nicht sein...“, dachten die Verantwortlichen von Tokio und spürten eine „Vorahnung eines Wunders“. Kurz darauf wurde bekannt, dass Oita in die Verlängerung ging. Doch noch jubelte niemand. Nun begann die „längste halbe Stunde des Jahres“.
Zu diesem Zeitpunkt war für den Aufstieg von Tokyo in die J1 entscheidend, dass Oita in der Verlängerung verliert oder unentschieden spielt. Die Zeit verging schwerfällig und langsam. Die Spieler duschten in der Umkleide, das Personal tauschte Informationen mit den Medien aus. Die Fans blieben still und bewegten sich keinen Schritt. Um 15:13 Uhr kam die Nachricht, dass die erste Halbzeit der Verlängerung unentschieden endete. Noch 15 Minuten – man betete fast zu Gott. Die Zeit verging zwar langsam, aber sicher und stetig. Um 15:30 Uhr, noch eine Minute übrig, nur noch ein bisschen. Im nächsten Moment bebte die Halle vor Jubelrufen wie „Jaaaa!“ und „Wow!“. Die Nachricht kam herein, dass Oita erschöpft war und unentschieden spielte. Es war kein Traum, sie hatten es wirklich geschafft! Sie hatten die J1 erreicht. Die Spieler stürmten brüllend aus der Umkleidekabine auf das Spielfeld. Von der anderen Seite kletterten die Fans über den Zaun und stürmten heraus. Einige weinten, andere lachten, Spieler, Betreuer und Fans lagen sich durcheinander in den Armen. Es war egal, wer es war. Man wollte die Freude teilen und umarmen. Was danach geschah, weiß ich nicht mehr genau, aber ich war einfach nur glücklich. In dieser Saison, in allen 36 Ligaspielen, 8 Spielen im Nabisco Cup und seit dem J2-Start am 14. März hatten sie nie zurückgeblickt, sondern unermüdlich nach vorne gekämpft. Man sagt nicht umsonst, dass Sport ein Drama ohne Drehbuch ist. Wer hätte das Drehbuch für FC Tokyos „Road to J1“ schreiben können? Die Erfahrung dieses „Dramas ohne Drehbuch“ zwischen Himmel und Erde seit Oktober wird sicher in den kommenden Jahren von Nutzen sein.
Aber dieses Jahr ist damit noch nicht vorbei. In einer Woche beginnt der Emperor's Cup, an dem FC Tokyo zum ersten Mal teilnehmen wird. Wir werden unsere Einstellung ändern, mit voller Kraft daran arbeiten und erneut eine neue Geschichte schreiben.