SPIELERGEBNISSpielergebnis
7. Spieltag 29.09.1999 (Mi.)
Zuschauer 9.884
Wetter Regen, schwach Temperatur 23,6 Grad Luftfeuchtigkeit 88%
Schiedsrichter: Toru KAMIKAWA Assistenten: Noboru ISHIYAMA / Yu NAKAMURA Vierter Offizieller: Takao ONSHI
YNC 7. Spieltag
Kashima

STARTSEITE
Kashima Antlers
2-0
Spiel beendet
1. Halbzeit1-0
2. Halbzeit1-0

AWAY
FC Tokyo
Kashima Antlers | FC Tokyo | |
---|---|---|
26' Koji Kumagai 84' Bismarck |
Torschützen | |
68' Takayuki Suzuki → Tadatoshi MASUDA |
Auswechslungen |
40' Jun ENOMOTO → Amaral 73' Hayato OKAMOTO → Toshiki KOIKE 81' Yukihiko SATO → Takashi OKUHARA |
10 | Schüsse | 13 |
3 | Ecken | 3 |
19 | Freißstöße | 22 |
Verwarnungen |
29' Satoru ASARI |
|
Platzverweis |
GK | 21 | Daijirō Takakuwa |
DF | 2 | Akira Narahashi |
DF | 3 | Yutaka AKITA |
DF | 20 | Ricardo |
DF | 7 | Naoki SOMA |
MF | 6 | Yasuto Honda |
MF | 18 | Koji Kumagai |
MF | 16 | Toshiyuki Abe |
MF | 10 | Bismarck |
FW | 9 | Takayuki SUZUKI |
FW | 11 | Yoshiyuki HASEGAWA |
GK | 1 | Masaaki FURUKAWA |
DF | 5 | Naruyuki NAITO |
DF | 15 | Ichiei Muroi |
MF | 14 | Tadatoshi MASUDA |
MF | 17 | Toru ONIKI |
GK | 22 | Takayuki SUZUKI |
DF | 12 | Osamu UMEYAMA |
DF | 4 | Mitsunori YAMAO |
DF | 3 | Sandro |
DF | 8 | Ryuji FUJIYAMA |
MF | 7 | Satoru ASARI |
MF | 15 | Almir |
MF | 14 | Yukihiko SATO |
MF | 28 | Jun ENOMOTO |
MF | 18 | Hayato OKAMOTO |
FW | 17 | Toru KABURAGI |
GK | 32 | Hiroyuki NITAO |
DF | 26 | Takayuki KOMINE |
MF | 16 | Toshiki KOIKE |
MF | 10 | Takashi OKUHARA |
FW | 11 | Amaral |
【Spieler- und Trainerkommentare】
Die Startruppe Kashima Antlers
Der Gegner im Halbfinale des Nabisco Cups sind die Kashima Antlers, die letztjährigen J-League-Meister. Seit der Eröffnung der J-League im Jahr 1993 sind sie stets ein ernstzunehmender Anwärter auf den Titel und gelten heute als einer der repräsentativsten Clubs Japans. In dieser Saison läuft es zwar nicht rund, da der Generationswechsel zwischen jungen und erfahrenen Spielern nicht reibungslos verläuft und sie in der Gesamtwertung der J1 bisher nur den 9. Platz belegen (1. Halbjahr: 9., 2. Halbjahr: 8.), doch ihr Potenzial ist nach wie vor herausragend. In diesem Spiel fehlten aufgrund der zweiten Qualifikationsrunde für die Olympischen Spiele in Sydney sechs Spieler aus dem Olympia-Kader, zudem fiel der verletzte Stürmerstar Maginho aus. Dennoch verfügt die Abwehrreihe mit Soma, Akita und Narahashi, die alle bei der letzten Fußball-WM in Frankreich für die Nationalmannschaft spielten, über eine der stärksten Verteidigungen der J-League. Im Mittelfeld agiert der ehemalige Nationalspieler Honda als defensiver Mittelfeldspieler, dazu kommt der ehemalige brasilianische Nationalspieler und Schlüsselspieler Bismarck. Im Sturm steht mit dem erfahrenen Veteranen Hasegawa, ebenfalls ehemaliger Nationalspieler, ein weiterer Top-Spieler der Liga. Wie schon im Viertelfinale des Nabisco Cups gegen Yokohama F.Marinos, ein Team voller Stars, stellt sich die Frage, wie das J2-Spitzenteam Tokyo gegen diese Startruppe auftreten wird. Das mit Spannung erwartete erste Spiel wurde bei leichtem Regen im umgebauten Kashima Soccer Stadium ausgetragen, das für die WM 2002 renoviert wird.
Schon wieder eine Wiederholung der "Sekundentötung-Show"?!
Tokyo ist in eine extrem harte Phase eingetreten, in der vom 25.09. bis zum 11.10. in nur 16 Tagen insgesamt 5 Spiele (also etwa alle drei Tage eins) in Liga und Pokal anstehen. Dabei hat die J2-Liga ohnehin sechs Ligaspiele mehr als die J1, und Tokyo hat zudem im Pokal mehr Spiele absolviert als andere Teams in der J2, was sie in Sachen "Erschöpfung" eindeutig benachteiligt. Es gab Bedenken bezüglich des Konditionsunterschieds zu den J1-Teams während der Ligapause. Doch als das Spiel begann, zeigte Tokyo eine so flotte Bewegung, dass diese Sorgen wie weggeblasen waren. Es erinnerte an die Szene aus dem ersten Viertelfinalspiel des Nabisco Cups (20.07.), als Tokyo gegen den höher eingestuften F. Marinos innerhalb von drei Minuten zwei Tore erzielte – eine wahre "Sekundentötung-Show". Auch an diesem Tag trat Tokyo mit einer ähnlich als "Kunstgriff" zu bezeichnenden Aufstellung und System an. Der nicht ganz fitte Starspieler Amaral wurde auf die Bank gesetzt, und das System wurde von einem einzelnen Stürmer auf ein frisches Doppelspitzensystem mit Kaburagi und Enomoto umgestellt. Enomoto gab sein erstes Startelf-Debüt. Der Schlüsselspieler Almir wurde defensiv ins defensive Mittelfeld zurückgezogen, und anstelle des Stammspielers Komine wurde Yamao eingesetzt, der in dieser Saison erst zwei Spiele im Nabisco-Cup-Viertelfinale bestritten hatte. Doch dieser Plan ging auf. Die schnellen Kaburagi und Enomoto jagten den Ball vom Anpfiff an energisch aus der Spitze hinterher, und ihr Elan setzte das gesamte Team zu einem intensiven, koordinierten Pressing von vorne an, das den Antlers enormen Druck bereitete. Aufgrund des regnerischen, rutschigen Platzes provozierte Tokyo Passfehler der Antlers und eroberte den Ball. Zunächst wurde der Ball zu Almir gespielt, von wo aus gute Pässe nach vorne verteilt wurden. In der Offensive verwirrte Kaburagi die Gegner mit unberechenbaren Bewegungen, während Yukihiko auf der rechten Seite und Okamoto auf der linken Seite jeweils als Ausgangspunkte Chancen kreierten. In der 8. und 11. Minute hatte Yukihiko hintereinander zwei Großchancen vor dem Tor, doch die Schüsse gingen knapp daneben. Bis zur 15. Minute dominierte Tokyo das Spiel vollständig und setzte die "Meister Antlers" deutlich unter Druck.
Die wahre Stärke der Antlers
Obwohl Tokio mehrfach Torchancen hatte, fehlte die Präzision im Abschluss, sodass sie eine Chance nach der anderen vergaben. Nach und nach erwachten die Antlers zum Leben. Als Enomoto’s Laufbereitschaft nachließ, ließ auch der Druck von vorne nach, und die Antlers begannen, den Ball im Mittelfeld über Bismarck und Abe zu kontrollieren. Darauf reagierten die beiden Schlüssel-Außenverteidiger der Antlers, Soma und Narahashi, mit gut getimten Überlappbewegungen. Vor dem Tor warteten die großgewachsenen Hasegawa und Suzuki, sodass die Antlers die Seiten immer wieder überrannten und zahlreiche präzise Flanken in den Strafraum brachten, was Tokio zunehmend in Bedrängnis brachte. In der 26. Minute wurde das Gleichgewicht schließlich gebrochen. Nach einem Freistoß von links, getreten von Bismarck, nahm Suzuki den Ball auf der rechten Seite an, umspielte geschickt die Verteidiger von Tokio und brachte eine scharfe Flanke in die Mitte, die Kumagai verwertete und so das 1:0 erzielte.
Die nun im Aufwind befindlichen Antlers setzten auch weiterhin mit beiden Außenverteidigern mutig zu Angriffen an und starteten konsequente Angriffe über die Flügel. Doch auch Tokio antwortete mit einer kämpferischen Defensive, angeführt von den Innenverteidigern Sandro und Yamao. Sie wehrten die scharfen Angriffe der Antlers konsequent ab.
Mit der Einwechslung von Amaral wieder ein Hin und Her
In der 40. Minute der ersten Halbzeit, als Enomoto keine Anspielstation mehr im Sturmzentrum war, wurde der Stürmerstar Amaral eingewechselt und das Spiel kehrte wieder zum Tempo Tokios zurück. Der in der J2-Liga herausragende Stürmer ließ sich vom schlechten Platz nicht beeindrucken und stabilisierte mit sicherem Abspiel und Ballhaltung den Rhythmus im Angriff. Amaral wurde vom aktuellen Nationalspieler Akita eng bewacht, der mit harten Zweikämpfen reagierte, doch an diesem Tag störte das Amaral nicht. Mit einer stabilen Anspielstation im Sturmzentrum förderte Tokio die Offensivaktionen der Außenverteidiger, die ihre Stärke ausspielen. In der 41. Minute zeigte Fujiyama auf der linken eigenen Seite einen Dribbling-Durchbruch an fünf Gegenspielern vorbei und passte zu Amaral. Amaral zog nach vorne und brachte eine Flanke aus tiefer Position, die jedoch knapp vom Torwart abgewehrt wurde. Eine Minute später, in der 42. Minute, umspielte Fujiyama erneut mehrere Gegner auf der linken Seite und spielte den Ball zu Amaral, der sofort auf den freien Kaburagi auf der gegenüberliegenden Seite ablegte. Kaburagis Schuss verfehlte das Tor, aber es entstand eine vielversprechende Angriffssituation. Amarals Einwechslung brachte nicht nur den Rhythmus im Angriff zurück, sondern stärkte auch das Selbstvertrauen des Teams.
An der Präzision vor dem Tor gescheitert
Auch in der zweiten Halbzeit setzte sich ein heiß umkämpftes Spiel fort, bei dem keine der beiden Mannschaften nachgab. Die „höher eingestuften“ Antlers machten in der zweiten Halbzeit kaum noch Fehler. In der J2 kommt es häufig vor, dass der Gegner nach Ballverlust Fehler macht und man dadurch entlastet wird, doch dieses Team zeigte keine solchen Schwächen. Im Gegensatz dazu eroberte Almir für Tokio den Ball mit leidenschaftlichem, aggressivem Pressing und baute das Spiel mit vielfältigen Pässen auf. So entstanden Chancen durch Fujiyamas effektives Dribbling und Kaburakis Durchbrüche, doch die letzte Passgenauigkeit ließ zu wünschen übrig. Amaral versuchte zwar mit viel Einsatz, den Ball zum Abschluss zu bringen, doch es gelang ihm nicht, das Netz zum Wackeln zu bringen. Die Antlers hingegen, die zwar seltener zum Abschluss kamen als Tokio, wiederholten beharrlich ihre Angriffe über die Seiten und brachten präzise Flanken in den Strafraum, wodurch sie entscheidende Situationen kreierten. Tokios Torwart Suzuki verhinderte mit herausragenden Paraden mehrfach eine gefährliche Situation, doch schließlich in der 39. Minute der zweiten Halbzeit wurde von der (linken) Seite tief eingedrungen und der zurückgelegte Ball von Bismarck zum 2:0 verwertet. Kurz vor Schluss feuerte Amaral noch mehrere Schüsse ab und zeigte bis zum Ende großen Kampfgeist, doch das Tor blieb für Tokio unerreichbar. Das Spiel endete somit mit diesem Ergebnis. Die Schussstatistik von 13:10 spricht für sich: Tokio dominierte inhaltlich das Spiel gegen die Antlers. Trotz der Niederlage aufgrund der geringeren Präzision vor dem Tor ist das Selbstvertrauen groß, gegen die „höher eingestuften“ Antlers auf Augenhöhe gekämpft zu haben. In den folgenden Tagen steht ein enges Programm an: In vier Tagen das J2-Ligaspiel gegen Yamagata (in Yamagata) und drei Tage später das Rückspiel gegen die Antlers im Japan National Stadium. Trotz des Rückstands von zwei Toren bleibt nur, auf dem an diesem Tag gewonnenen Selbstvertrauen aufzubauen und die Herausforderungen zu meistern.
<Kommentar von Trainer Okuma>
Inhaltlich war es gut. Wenn wir die Chancen in der ersten Halbzeit genutzt hätten, hätte sich das Ergebnis vielleicht geändert, aber letztlich war der Grund für die Niederlage, dass wir in der Genauigkeit der Flanken vor dem Tor sowie in der Entscheidung, ob Dribbling oder Pass, hinter dem Gegner zurückblieben. Was Amarals Einwechslung betrifft, so wollte ich ihn nicht überfordern, da er eine leichte Verspannung an der Rückseite des Oberschenkels hatte, und außerdem war Enomoto in guter Form und ich wollte ihm auch Erfahrung auf großer Bühne ermöglichen, deshalb habe ich Enomoto in die Startelf genommen.
In Zukunft wollen wir uns zunächst auf das Spiel gegen Yamagata in vier Tagen konzentrieren. Das Rückspiel gegen Kashima werden wir erst nach dem Yamagata-Spiel angehen.