SPIELERGEBNISSpielergebnis

So., 12.12.1999
Zuschauer 3.680 
Wetter, Temperatur 0,0 Grad, Luftfeuchtigkeit % 
Schiedsrichter: Linienrichter: / Vierter Offizieller:

Emperor's Cup 3. Runde

Hiratsuka Stadion

FC Tokyo

4-0

Spiel beendet

1. Halbzeit2-0

2. Halbzeit1-0

Verlängerung 1. Halbzeit1-0

2. Verlängerungshalbzeit0-0

Elfmeterschießen0-0

Shonan Bellmare

FC Tokyo Shonan Bellmare
・24. Minute: Hayato OKAMOTO
・44. Minute: Yukihiko SATO
・84. Minute: Amaral
・96. Minute: Hayato OKAMOTO
Torschützen
81. Minute Mitsunori YAMAO
75. Minute Jun ENOMOTO
Auswechslungen 45. Minute Hiroshi Sakai
82. Minute Tetsuya Takada
74. Minute Manabu Komatsubara
17 Schüsse 9
9 GK 12
7 Ecken 5
25 Direkter Freistoß 14
3 Indirekter Freistoß 6
3 Abseits 6
0 Elfmeter 0
Verwarnungen
Platzverweis
FC Tokyo Startaufstellung
GK 22 Takayuki SUZUKI
DF 12 Osamu UMEYAMA
DF 4 Mitsunori YAMAO
DF 5 Yoshinori FURUBE
DF 3 Sandro
DF 8 Ryuji FUJIYAMA
MF 7 Satoru ASARI
MF 15 Almir
MF 14 Yukihiko SATO
MF 17 Toru KABURAGI
MF 28 Jun ENOMOTO
FC Tokyo Ersatzbank
MF 18 Hayato OKAMOTO
FW 11 Amaral
GK 21 Taishi ENDO
MF 16 Toshiki KOIKE
MF 24 Masamitsu KOBAYASHI
Shonan Bellmare Startaufstellung
GK 1 Makoto Kakegawa
DF 24 Teruyuki MONIWA
DF 3 Takashi Miki
DF 4 Reibatto
DF 22 Tomohiro Kazunami
MF 6 Takafumi HORI
MF 25 Nobuhiro Sadatomi
MF 11 Teppei Nishiyama
FW 13 Hiroshi Sakai
MF 7 Tomoaki Matsukawa
DF 12 Tetsuya Takada
Shonan Bellmare Ersatzbank
FW 23 Tatsuyo Nishimoto
FW 20 Manabu Komatsubara
FW 5 Daisuke Sotoike
GK 26 Yuichi Mizutani
MF 18 Tomoyoshi Ono

【Spieler- und Trainerkommentare】

Was, schon wieder gegen Hiratsuka!?


Seit dem ersten Auftritt im Emperor's Cup im Jahr 1994 nimmt FC Tokyo in diesem Jahr zum sechsten Mal in Folge teil (bis letztes Jahr noch als Tokyo Gas FC). Erstaunlicherweise hat FC Tokyo bisher schon dreimal gegen Shonan Bellmare Hiratsuka gespielt, den Gegner an diesem Tag. Dieses Jahr ist es das vierte Aufeinandertreffen, und dass sie in sechs Begegnungen viermal aufeinandertreffen, lässt einen gewissen Schicksalsfaktor nicht leugnen. Die bisherigen Ergebnisse bis zum letzten Jahr sind: 1994 (Expo) im Viertelfinale eine Niederlage für Tokyo mit 1:2, 1997 (Mizuho) ebenfalls im Viertelfinale ein Sieg für Tokyo mit 3:2 durch ein V-Tor, und 1998 (Hiratsuka) in der dritten Runde eine Niederlage für Tokyo mit 1:2, was eine Bilanz von 1 Sieg und 2 Niederlagen für Tokyo bedeutet. Besonders in Erinnerung bleibt das Spiel von 1997. In jenem Jahr besiegte Tokyo in der dritten Runde Nagoya und in der vierten Runde Yokohama M, beides höherklassige J-Clubs, und war voller Selbstvertrauen, als sie im Viertelfinale auf Hiratsuka trafen. Damals war Hiratsuka eine talentierte Mannschaft mit vielen populären Spielern, angeführt von Nakata (heute Perugia), und galt als eines der beliebtesten und stärksten Teams der J-League. Das Spiel war ein ausgeglichenes Duell, in dem Tokyos defensiver Mittelfeldspieler Asari Nakata, den Star von Hiratsuka, eng deckte und ihm keine Freiheiten ließ. Tokyo glich in der Nachspielzeit aus und erzielte in der Verlängerung durch Okamoto das dramatische V-Tor zum Sieg...

Wie wird der Kampf in diesem Jahr wohl verlaufen? Die Positionen beider Teams sind anders als bisher. Tokio steigt in der nächsten Saison in die J1 auf, während Hiratsuka in die J2 absteigt. Tokio spürt den Druck der Erwartungen, als ob ein Sieg selbstverständlich sei, und Hiratsuka wird mit Sicherheit seinen Stolz zeigen und sagen: „Wir werden nicht verlieren!“ Die unerwartete Ruhe vor dem Spiel ließ eine heftige Auseinandersetzung erahnen. Um 13:02 Uhr nachmittags fiel der Startschuss für das erste große Spiel im Emperor's Cup!

Stark, Tokyo!


Als das Spiel begann, griff Hiratsuka heftig an. Sie eroberten den Ball mit intensivem Anlaufen und Druck von vorne und versuchten, durch schnelles Passspiel im Mittelfeld die Abwehr zu knacken. Die junge Kraft mit einem Durchschnittsalter von 22,6 Jahren, deutlich jünger als Tokios 25,1 Jahre, überwältigte Tokyo. Im Gegensatz dazu wirkte Tokyo insgesamt steif in den Bewegungen, und die Reaktionen auf den Ball waren etwas zu langsam, sodass sie von der Geschwindigkeit des Gegners sichtlich überrascht waren. Als Ursache kann vermutet werden, dass die letzten zwei Spiele gegen Highschool-Mannschaften stattfanden und sie sich deshalb nicht sofort an das Tempo und die körperlichen Zweikämpfe eines J1-Teams gewöhnen konnten. Das erste Gegentor entstand ebenfalls durch einen Fehler, der in der Liga kaum vorstellbar wäre. In der 16. Minute behielt Fujiyama tief auf der linken eigenen Seite den Ball, doch trotz des hartnäckigen Verteidigungsdrucks des Gegners tauschte er kurze Pässe mit Sandro, der zur Unterstützung gekommen war, und scheiterte dabei. Der Ball wurde erobert, und durch die dadurch entstandene Lücke in der Mitte wurde ein einfacher Pass gespielt, der zum Gegentor führte. Tokyo, das durch diesen äußerst unglücklichen Fehler das erste Tor abgab, machte auch danach weiterhin einfache Fehler, wodurch sich weitere gefährliche Situationen ergaben.

Tokios wahre Stärke


Ob es der erste Treffer war, der sie aufweckte, oder nicht – Tokyo zeigte unmittelbar nach dem Gegentor wieder mehr Flexibilität und Schärfe in seinem Spiel. Fujiyamas scharfe Interceptions begannen zu glänzen, und als sich das Team insgesamt an die Bewegungen des Gegners gewöhnte, stiegen die Chancen, den Ball zu erobern. Nach Ballgewinn verteilten sie das Spiel von der Mittelfeldzentrale aus nach rechts und links. Über die rechte Seite starteten sie Angriffe über die Linie Ume-yama – Yukihiko, über die linke Seite über die Linie Fujiyama – Okamoto, jeweils mit viel Tempo. In der 24. Minute setzte Yukihiko auf der rechten Seite zum Durchbruch an, wurde zwar kurz vom gegnerischen Verteidiger gestoppt, doch Ume-yama, der sofort unterstützte, eroberte den Ball zurück und spielte ihn umgehend nach vorne zu Almir. Almir schnitt scharf nach innen und brachte mit dem Außenrist seines linken Fußes eine perfekte Flanke in die Mitte. Dort wartete Okamoto frei und versenkte den Ball mühelos zum Ausgleich.

Beide Teams, die einen weiteren Treffer erzielen wollten, lieferten sich im Mittelfeld einen intensiven Kampf um den Ball, wobei es auch zahlreiche Fouls gab. Amaral, das offensive Zentrum Tokios, wurde von den gegnerischen Innenverteidigern mit hartnäckiger Manndeckung eng bewacht, sodass er wie gewohnt keine Anspielstation als Ausgangspunkt schaffen konnte. Dafür zeigte Okamoto auf der linken Seite eine gute Bewegung im Angriff, schaffte nicht nur Vorstöße vor das Tor, sondern sorgte auch mit stabilem Postenspiel für wichtige Akzente. In der Defensive musste an diesem Tag der reguläre Spieler Komine wegen einer Erkältung passen, sodass kurzfristig der erfahrene Furube eingesetzt wurde. Er ist eher vom Typ her wie Sandro, besitzt zwar mehr Körpergröße als Komine, hatte aber leichte Unsicherheiten gegen schnelle und wendige Spieler mit scharfen seitlichen Bewegungen. Die beiden Spitzen von Hiratsuka an diesem Tag waren der großgewachsene Sotoike und Nishimoto, der durch seine Wendigkeit und überraschende Aktionen auffiel. Über Nishimoto wurden im gesamten Spielverlauf zahlreiche Chancen herausgespielt. In der 40. Minute wurde Sandro auf der linken eigenen Seite von Nishimoto durchbrochen, der den Ball vor das Tor brachte und einen Schuss abgab, der an die Latte prallte. Der Ball fiel zurück, und ein nachrückender Spieler drückte ihn zum entscheidenden weiteren Treffer über die Linie, den Tokyo schließlich hinnehmen musste.

Kurz vor Ende der ersten Halbzeit kassierte Tokio ein weiteres Gegentor und geriet erneut in Rückstand (1:2). Doch an diesem Tag strahlte das Team das Selbstvertrauen aus, „jederzeit ausgleichen zu können“. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als die Zeit fast abgelaufen war, erhielt Almir auf der linken Seite den Ball. Mit einer eleganten Finte umspielte er den heranstürmenden Gegenspieler und spielte sofort einen perfekten Steilpass zu Okamoto, der nach vorne durchbrach. Okamoto schlug von der Torlinie aus eine scharfe Flanke in die Mitte, wo Yukihiko heranlief und mit einem kraftvollen Schuss erneut den Ausgleich erzielte! Dieses unvorhersehbare Drama sollte im weiteren Verlauf noch einen viel dramatischeren Höhepunkt erleben.

Amarals Super-Tor & Okamotos dramatisches Siegtor!


Nachdem Tokyo in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den Ausgleich erzielt hatte und Schwung aufnehmen wollte, geriet das Team gleich in der ersten Minute der zweiten Halbzeit erneut in Rückstand. Nach einer Ecke von links wurde ein flacher Pass vor das Tor gespielt, auf den der gerade eingewechselte Sakai mit dem rechten Fuß einschoss. Der Ball schlug unerbittlich im linken unteren Eck von Tokyos Tor ein. Wieder einmal lag Tokyo zurück, doch die Elf glaubte an ihre Stärke und setzte den Angriff unermüdlich fort. In der 5. Minute stürmte Almir auf der linken Seite vor und schoss! Eine vielversprechende Chance, doch der harte Schuss landete leider genau beim Torwart. Auch danach versuchte Yukihiko auf der rechten Seite mutige Durchbrüche und kreierte Chancen. Almir spielte mehrfach entscheidende Steilpässe, die jedoch stets an der flachen Abwehrlinie von Shonan Bellmare hängen blieben. In der 35. Minute durchbrach Umeyama die rechte Seite und passte in die Tiefe zu Amaral. Dessen Schuss prallte vom Torwart ab und es entstand ein Gewühl, aus dem ein fast schwebender Ball wie ein Schuss ins Tor zu gehen schien, doch die Abwehr von Shonan Bellmare klärte mit großem Einsatz. Zwei Minuten später, in der 37., dribbelte Fujiyama von links durch und brachte eine Flanke in die Mitte, die Amaral per Kopf verfehlte – der Ball ging knapp über die Latte. Tokyo hatte nun klar das Spiel im Griff, doch in der 39. Minute fiel endlich die Entscheidung. Fujiyama, der mehrfach die linke Seite durchbrochen hatte, umspielte drei Gegenspieler und passte in die Mitte. Sandro, der mit nach vorne gelaufen war, nahm den Ball an und spielte ihn leicht zu Almir auf der rechten Seite. Almir passte zu Yamao, der eingewechselt worden war und sich nach vorne abgesetzt hatte. Yamao spielte mit dem rechten Fuß einen perfekten Lupfer in die Mitte. Amaral, etwa 20 Meter vor dem Tor zentral positioniert, nahm den Ball volley mit dem rechten Fuß – der Torwart bewegte sich keinen Schritt, und der Ball schlug im linken unteren Eck ein. Ab diesem Moment gehörte das Spiel Tokyo. Der Unterschied im Schwung zwischen Tokyo und Shonan Bellmare war deutlich. Es fielen keine weiteren Tore, und die Entscheidung fiel in der Verlängerung. Viele erinnerten sich dabei an das Spiel gegen Bellmare vor zwei Jahren. Es lag eine Vorahnung in der Luft, dass etwas Besonderes passieren würde.

Kurz vor Ende der zweiten Halbzeit wurde der Verteidiger, der Amaral hartnäckig gefoult hatte, vom Platz gestellt, und Hiratsuka war nur noch mit zehn Mann auf dem Feld, wodurch ihnen die Dynamik fehlte. In der Verlängerung übernahm das Spiel vollständig das Tempo von Tokio. In der 6. Minute der ersten Halbzeit der Verlängerung führte ein schneller Konter zu einem schönen Passspiel zwischen Amaral, Okamoto und Enomoto. Enomoto schoss aus etwas weiterer Entfernung aus einem rechten 45-Grad-Winkel einen flachen, kraftvollen Schuss! Der Torwart konnte den Ball gerade noch abwehren, doch Okamoto, der nachgerückt war, drückte den Ball mühelos über die Linie und besiegte Hiratsuka damit erneut mit dem Siegtreffer in der Verlängerung, genau wie vor zwei Jahren. Und der Torschütze war ebenfalls derselbe wie vor zwei Jahren: der „Emperor's Cup-Mann“ Okamoto.

Als nächstes steht endlich das Duell gegen den diesjährigen J-League-Champion Júbilo Iwata an (Anmerkung: Der Gegner wird am 15.12. festgelegt. Stand 12.12. ist dies nur eine Prognose). In der JFL-Zeit (damals Yamaha) gab es bereits Begegnungen, aber seit der Umbenennung in Júbilo Iwata ist es das erste Aufeinandertreffen. Laut Expertenmeinung hat Iwata natürlich die besseren Karten, doch wenn Tokio ohne Druck mit einer herausfordernden Einstellung spielt, besteht durchaus die Möglichkeit, erneut für eine Überraschung zu sorgen. Das Ziel ist die Wiederholung des „Tokio-Sturms“!

<Kommentar von Trainer Okuma>

Anfangs fiel es uns schwer, vom Spiel gegen die Highschool-Mannschaft auf das Niveau der J-League-Clubs umzuschalten, aber ab dem Zeitpunkt, als wir in Rückstand gerieten, wurde es allmählich besser. Allerdings waren die Gegentore an diesem Tag alle auf eigene Fehler und mangelnde Konzentration zurückzuführen, was sehr schade war. Wenn wir solche Spiele weiterhin abliefern, werden wir nicht gewinnen, deshalb möchte ich das noch einmal korrigieren. Es ist das erste Mal, dass wir gegen Jubilo spielen, daher habe ich den Wunsch, mit voller Kraft dagegenzuhalten. Es wird ein wertvolles Spiel, da wir sowohl gute als auch schlechte Seiten sehen werden. Unser Ziel im Emperor's Cup ist nicht, einen bestimmten Platz zu erreichen, sondern so viele starke J-League-Teams wie möglich zu schlagen, damit die Spieler wertvolle Erfahrungen sammeln können.