5/8 鳥栖戦 北條聡(サッカーライター)プレビュー<br />
「中盤の攻防を制しカモから脱却」

KOLUMNE30.04.2022

08.05. Tosu-Spiel Vorschau von Satoshi Hōjō (Fußballjournalist)
„Die Kontrolle im Mittelfeld gewinnen und das Image als leichte Beute ablegen“

Schwäche und leichte Beute – ob sich dieses Bild ändert, bleibt abzuwarten.

Getestet wird die Heimmannschaft: FC Tokyo, das große Probleme mit Sagan Tosu hat.

Immerhin befindet sich das Team in der Liga in einer Serie von fünf Niederlagen in Folge. Seit Oktober 2019, vor der Corona-Pandemie, haben sie kein einziges Spiel gewonnen. In dieser Zeit war Myung Hwi KIM der vorherige Trainer, der Sagan Tosu leitete. In dieser Saison ist es anders. Unter dem neuen Trainer Kenta KAWAI wird ein Neuanfang versucht, und auch die Besetzung der Stammspieler hat sich stark verändert.

Doch das ist so. Das neu formierte Sagan bleibt weiterhin ein gefährlicher Gegner.

Unabhängig von Angriff oder Verteidigung ist ihr mutiges und zugleich präzises Spiel das gleiche wie zuvor (in der Zeit des Vorgängers). Hinzu kommt sogar noch ihre Laufstärke, was auf eine Weiterentwicklung schließen lässt. Ein Blick auf die Zahlen macht das sofort deutlich. Nach Abschluss des 9. Spieltags liegen sie sowohl bei der durchschnittlichen Laufdistanz pro Spiel (125,1 km) als auch bei der Anzahl der Sprints (226) jeweils auf Platz 1.
【Quelle】Offizielle Website der J-League

Selbstverständlich wird auch das von Trainer Kin eingeführte Positionsspiel fortgesetzt. Jeder verändert seine Position, während er die Bewegungen der gegnerischen Defensive beobachtet, und bringt den Ball zügig nach vorne. Dass die durchschnittliche Ballbesitzquote pro Spiel hoch ist, ist ein weiterer Beleg dafür. 54,3 % (Stand nach dem 9. Spieltag) ist die viertbeste Zahl von oben. Und das, obwohl viele Leistungsträger der letzten Saison nicht mehr dabei sind.

Obwohl es für Trainer KAWAI die erste Herausforderung in der J1-Liga ist, ist er ein vielversprechendes Talent, das mit den Grundlagen des modernen Fußballs vertraut ist. Nicht nur bei Ehime FC (damals J2), das er einst leitete, sondern auch als Co-Trainer bei Montedio Yamagata (J2) hat er zur Implementierung des Positionsspiels beigetragen. Zudem wurde bei der Verstärkung des Kaders nicht nachlässig vorgegangen.

Symbolisch ist wohl die Verpflichtung von Akito FUKUTA und Naoyuki FUJITA. Oder besser gesagt, ihre Rückkehr zu ihren alten Vereinen. Ersterer hat bei Albirex Niigata, letzterer bei Cerezo Osaka unter einem Trainer mit spanischen Wurzeln bereits Erfahrung mit dem Positionsspiel gesammelt. Und der Trainer, von dem FUKUTA seine Ausbildung erhielt, ist kein Geringerer als Albert PUIG ORTONEDA, der in dieser Saison das Team von Tokio übernimmt. FUKUTA ist somit das neue „Gehirn“ des neu formierten Sagan.

Wie steht es um Tokyo gegenüber dem unveränderten Erzfeind? Im Gegensatz zu Tosu wurde das Spielmodell komplett erneuert. Das Leitmotiv von Trainer Albert PUIG ORTONEDA lautet Position & Possession (Positionierung und Ballbesitz). Je größer die Unterschiede zum bisherigen Modell sind, desto stärker kann sich auch die Kampfsituation verändern. Man kann sagen, dass darin Tokyos Chance auf den Sieg liegt. Die Frage ist, wie sehr sich das Team tatsächlich verändert hat.

Der erste Fokus liegt wohl auf dem Spielaufbau.

Wir befinden uns derzeit im Wandel. Die Qualität schwankt von Spiel zu Spiel. Der Pressing von Tosu ist präzise und kraftvoll. Wie man diesem entgeht und in die gegnerische Hälfte eindringt – darauf ruhen sowohl Hoffnungen als auch Befürchtungen.

Wenn Tosu in die Defensive geht, übt es unermüdlich Druck von vorne aus. Beim Hochpressing fast immer Mann-gegen-Mann. Spieler, die auf der Ballseite frei stehen, werden konsequent gestellt, sodass kein einfacher Ausgang geschaffen wird. Dann zwingt man den Gegner zu langen Bällen, die abgefangen werden, um sofort wieder in den Angriff umzuschalten.

Die Grundformation ist 3-4-2-1, aber sie ändert sich flexibel je nach Gegner. Dabei nimmt man Positionen ein, die es erleichtern, früh Druck auszuüben. Da Tokios Formation 4-3-3 ist, entspricht die defensive Ausrichtung einem 3-4-1-2. Diese Struktur ähnelt der von Hokkaido Consadole Sapporo, gegen die man in der 9. Runde gespielt hat.

Außerdem erfolgt der Umschaltprozess zwischen Angriff und Verteidigung sehr schnell, und die Bewegung, um Gegenspieler zu stellen, ist ebenfalls zügig. Selbst wenn die angreifende Seite ihre Positionen häufig verändert, folgen die Spieler von Tosu ihnen unverändert. Natürlich ist es dadurch schwierig, freie Spieler zu schaffen. Die angreifende Seite hat somit kaum eine Positionsvorteil. Dass Tokyo beim Spiel gegen Sapporo.D Schwierigkeiten im Aufbau hatte, liegt auch zu einem Teil daran.

Es gibt im Wesentlichen zwei Wege, um die Blockade zu durchbrechen. Der eine besteht darin, das Tempo (die Geschwindigkeit) des Passspiels zu erhöhen und den Ball loszuwerden, bevor der Gegner die Markierung ansetzen kann. Der andere besteht darin, nicht die Spieler (Empfänger), sondern den Raum zu nutzen. Das Ziel ist hinter der letzten Linie – dort werden Spieler und Ball hingeschickt, um den nach vorne drängenden Gegner auf einen Schlag zu überwinden.

Bis jetzt hat Tokio hauptsächlich die zweite Option genutzt. Die Innenverteidiger Masato MORISHIGE und Yasuki KIMOTO spielen lange Pässe hinter die Abwehrlinie, die oft zu Chancen führen. Dennoch gelingt nicht immer ein guter Pass. Wenn der Druck des Gegners stark ist, bleibt kaum Zeit, ein Ziel genau anzusteuern, sodass es vor allem darum geht, zunächst aus der Gefahrenzone herauszukommen.

Dann liegt der Schlüssel bei der ersten Option: Wie kann man das Tempo des Passspiels erhöhen, um einen Ausweg zu finden? Besonders wichtig ist dabei die Arbeit des Mittelfeld-Trios Takuya AOKI, Shuto ABE und Kuryu MATSUKI. Sie müssen trotz enger Manndeckung am Spielaufbau beteiligt sein und den Ball nach vorne bringen. Es geht also darum, Angriffswege durch das Zentrum zu erschließen. Je öfter sich diese Gelegenheit bietet, desto mehr wird sich der Spielverlauf zugunsten Tokios neigen.

Glücklicherweise gibt es auch Erfahrung. Neben dem bereits erwähnten Sapporo hat man auch gegen Mannschaften mit starkem Pressing wie Sanfrecce Hiroshima und Kyoto SANGA gespielt. Wie man das nutzt, wird entscheidend sein. Zumindest sollte man von der hohen Intensität nicht überwältigt werden – das sollte der Fall sein.

Und der zweite Fokus liegt darauf, wie man das Ballbesitzspiel von SANGA S unterbindet. Für die Spieler von Tokio sind Umschaltspiel, Zweikämpfe und der Kampf um zweite Bälle genau das, was sie wollen. Obwohl es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt, um effizienter schon im Angriffspressing „einzuschließen“, ist die Intensität an sich äußerst hoch. Das ist eher eine der „unveränderten“ Stärken von Tokio.

Übrigens lag der Grund für Kyotos ersten Sieg gegen Tosu, das seit Saisonbeginn ungeschlagen war, im bekannten Dreiklang aus Umschaltspiel, Zweikämpfen und zweiten Bällen. Von Anpfiff an setzte Kyoto mit intensivem Angriff und Verteidigung einen Rauschstart hin, störte Tosus Start und errang einen klaren 3:1-Sieg. In gewisser Weise braucht es für die Bezwingung eines Angstgegners sowohl eine „veränderte Stärke“ als auch eine „unveränderte Stärke“.

Übrigens gibt es eine merkwürdige Gemeinsamkeit zwischen Tokio und Tosu. Wenn man sich die Zahlen nach dem 9. Spieltag ansieht, hat Tokio 8 Tore erzielt und 5 Gegentore kassiert. Tosu hingegen hat 9 Tore erzielt und ebenfalls 5 Gegentore erhalten. Es sieht fast so aus, als seien es Teams, die solide verteidigen und wenige Chancen effektiv nutzen.

Natürlich ist die Realität eine andere. Tosus geringe Toranzahl liegt nicht an einem Mangel an Chancen, sondern vielmehr an der mangelnden Verwertungsstärke. Bei Tokio hingegen gibt es insgesamt zu wenige Chancen, und die Offensivspieler können ihre Chancen nicht voll ausschöpfen. Tatsächlich liegt die durchschnittliche Schussanzahl pro Spiel von Tokio nach dem 9. Spieltag auf dem zweitletzten Platz. Auch wie man die gegnerische Abwehr nach dem Vortragen des Balls in die Angriffszone knackt, befindet sich noch im Aufbau.

Unter Berücksichtigung dieser Umstände wird es wohl ein Spiel mit wenigen Toren werden. Natürlich könnten auch Standardsituationen zu einem entscheidenden Faktor für den Ausgang werden. Doch das größte Highlight wird zweifellos der Zusammenprall der jeweiligen Stärken sein. Wer wird es schaffen, dem heftigen Pressing des Gegners zu entkommen und zahlreiche Chancen bis zum Abschluss zu kreieren?

Vor allem wer im Mittelfeld die Oberhand gewinnt, wird dem Sieg näherkommen. Aoki, Abe und Matsuki von Tokio sowie Fukuda, Yu FUJITA und Kei KOIZUMI von Tosu – man kann den intensiven Kampf zwischen ihnen kaum aus den Augen lassen. Aus Tokios Sicht steigen die Erwartungen an den Highschool-Rookie Matsuki stark an. Schließlich ist er, genau wie der erfahrene Yuto NAGATOMO, von der bitteren Erinnerung an fünf Niederlagen in Folge verschont geblieben. Seine brillante Präsenz, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive, wird ebenfalls eine neue Stärke Tokios sein.

Wird der Erzfeind tatsächlich besiegt? Die Antwort wird bald bekannt sein.

Text von Satoshi Hōjō (Fußballautor)