Erinnerungen an das Japan National Stadium vol.7 #ThisisTOKYO

KOLUMNE04.04.2022

Erinnerungen an das Japan National Stadium vol.7 #ThisisTOKYO

Endlich wird am 29. April (Freitag, Feiertag) Tokyo im neuen Japan National Stadium sein erstes J-League-Spiel bestreiten.

Im Nationalstadion vor der Renovierung hat FC Tokyo seit dem ersten Jahr der J-League-Mitgliedschaft viele offizielle Spiele bestritten. Es gab unvergessliche Superplays und beeindruckende Events. Dass Tokyo seit dem lang ersehnten Titelgewinn alle Titel im Nationalstadion errungen hat, symbolisiert die tiefe Verbindung zwischen Tokyo und dem Nationalstadion.

Unser Nationalstadion.

Das ist TOKYO.

Bevor wir einen neuen Schritt im Nationalstadion machen, blicken wir gemeinsam mit Fotos aus der damaligen Zeit auf die Spuren und Erinnerungen zurück, die wir bisher im Nationalstadion hinterlassen haben.

2007 Hiradona dribbelt an fünf Gegnern vorbei

【Spielinformationen】
2007 J-League Division 1, 25. Spieltag
FC Tokyo 2-0 Yokohama FC


Durch die Entwicklung digitaler Medien kann man die Aufregung jenes Tages ganz einfach wieder aufleben lassen, wenn man nach „Sota HIRAYAMA 5er-Dribbling“ sucht.


Für den „National-Mann“ waren selbst fünf Minuten ausreichend Zeit. HIRAYAMA betrat den ihm vertrauten Platz in der 40. Minute der zweiten Halbzeit, als es 1:0 stand. Kurz darauf erhielt er den Ball in der Nähe der Mittellinie und überprüfte die letzte Linie von Yokohama FC. „Die gegnerische Linie stand hoch, ich fühlte, dass ich es schaffen kann“, und so begann der Vormarsch des monströsen Stürmers.


Einen nach dem anderen ließ er die gegnerischen Spieler stehen, umspielte schließlich auch den Torwart und schob den Ball ins Netz. Bis zum Spielende hallten die Gesänge zu Ehren der Rückennummer 13 im Nationalstadion wider, und die Torjubel-Imitation von Nicolas Anelka, damals Stürmerstar der französischen Nationalmannschaft, wurde zu einem nostalgischen Teil der Erinnerung.



Er war der Mann, der am besten zum Nationalstadion passte. Schon zu seiner Zeit an der Kunimi-Oberschule erzielte er insgesamt 24 Tore im Nationalstadion und erzielte auch bei FC Tokyo zahlreiche unvergessliche Tore. Zweifellos gehört auch dieses Dribbling an fünf Gegenspielern zu den denkwürdigen Momenten.

Hirayama wurde beim landesweiten Highschool-Fußballturnier zwei Jahre in Folge Torschützenkönig, und mit insgesamt 17 Toren hält er bis heute den Rekord des Turniers. Er räumte alle möglichen Titel in der Highschool-Altersklasse ab und erwarb sich den Ruf eines Monsters.

Danach ging er an die Universität Tsukuba und wechselte mit 20 Jahren in die niederländische Eredivisie zu Heracles Almelo. Bereits im ersten Jahr erzielte er acht Tore und schien die Zukunft des japanischen Fußballs einen vielversprechenden Weg einzuschlagen. Doch im folgenden Jahr war er plötzlich gezwungen, nach Japan zurückzukehren. Sprachbarrieren, ungewohnte Lebensumstände... Es gab viele Hürden zu überwinden, doch die Energie, diese zu bewältigen, war versiegt. Der schwer fassbare Spieler brachte diese Zeit klar mit den Worten auf den Punkt.

„Mein Ziel endete damit, ins Ausland zu gehen. Das ist meine Verantwortung. Ich war als Profi zu nachlässig.“

Sota HIRAYAMA hat in vielen Interviews wiederholt: „Damals wie heute halte ich mich nicht für ein Monster.“ Das passt zu ihm, aber ich möchte das bestreiten. Sein außergewöhnliches Spiel und sein unvorhersehbares Verhalten waren zweifellos monströs. Einen so starken und zugleich geschmeidigen japanischen Spieler habe ich außer HIRAYAMA nie gesehen.


Ich gestehe, dass ich während meiner Universitätszeit genau wegen ihm zwei Jahre in Folge das Finale der landesweiten Highschool-Fußballmeisterschaft ab 2002 besucht habe. Das war das letzte Spiel, das ich in Japan bezahlt live gesehen habe. So sehr war der kahlköpfige Torjäger nicht nur für mich, sondern für viele Fußballfans eine ganz besondere Erscheinung, die das Herz höherschlagen ließ.

Das zeigt mir das Video, das von meinem Gerät abgespielt wird. Um ehrlich zu sein, muss ich noch etwas gestehen: Als ich damals meinen Text noch einmal las und ihn mit „Hiradona“ beschrieb, konnte ich nur seufzen über meinen Mangel an Wortgewandtheit. Mit Selbstkritik gesagt, ist das auch etwas, das ich von ihm gelernt habe.

Für mich verblasst Sota HIRAYAMAs Dribbling an fünf Gegenspielern auf dem Spielfeld des Nationalstadions bis heute nicht und bleibt eines meiner Lieblingsziele aus den Archiven von FC Tokyo.


 
Text von Kohei Baba (Freier Autor)