Dreifachspiel gegen AFC Champions League-Teilnehmer
02.04. Yokohama FM (A) 06.04. Kobe (H) 10.04. Urawa (H)
Ein Wettstreit unter Gleichgesinnten
Ob sie tatsächlich über eine solide Leistungsfähigkeit verfügen, wird sich zeigen. Für Albert PUIG ORTONEDA ist dies eine ausgezeichnete Gelegenheit, den aktuellen Stand zu erkennen. Es steht eine Dreier-Serie gegen AFC Champions League-Teilnehmer an (Yokohama F.Marinos, Vissel Kobe, Urawa Reds).
Es ist auch ein Wettstreit unter Gleichgesinnten.
Egal, wer der Gegner ist, sie teilen die Denkweise der Stärkeren, die sich selbst als Hauptakteure sehen. Auch die damit verbundenen Spielstile sind sehr ähnlich. Vom eigenen Tor aus werden die Pässe sorgfältig gespielt, im gegnerischen Drittel wird der Ballbesitz und die Rückeroberung unermüdlich im Kreislauf gehalten, um ständig anzugreifen. Das ist das Idealbild.
Das Aushängeschild sind qualitativ hochwertiger Ballbesitz basierend auf Positionsspiel und schnelle Übergänge, repräsentiert durch das Gegenpressing. Man kann sagen, dass diese Elemente wie die zwei Seiten einer Medaille ein modernes Team ausmachen. Natürlich trifft das auch auf Kawasaki Frontale zu, den J1-Meister, dem man im Eröffnungsspiel gegenüberstand.
Das zeigen auch die Zahlen. Wenn man sich die durchschnittliche Ballbesitzquote pro Spiel der letzten Saison anschaut, liegt Yokohama FM mit 60,0 % (Platz 1), Kobe mit 55,0 % (Platz 4), Kawasaki mit 54,6 % (Platz 5) und Urawa mit 54,0 % (Platz 6) allesamt in den oberen Rängen. In dieser Saison führt Kobe mit 59,1 % (Platz 1), gefolgt von Yokohama FM mit 54,6 % (Platz 3) und Urawa mit 52,2 % (geteilt Platz 5). Und auf dem gleichen Rang wie Urawa befindet sich Tokio, das unter seinem neuen Trainer von den „Besitzlosen“ zu den „Besitzenden“ gewechselt ist.
(Quelle: 【Offizielle J-League】 Rückblick auf die Saison 2021 anhand von Daten)
(Daten dieser Saison basieren auf JSTATS / Stand 25. März)
Der Verlauf dieser Dreifachbegegnung wird wahrscheinlich ein anderer sein als der während der Siegesserie. Neben der Aufgabe, das Pressing zu umgehen, wird es auch ein großer Fokus sein, wie man die Passwege des Gegners unterbricht. In diesem Sinne wird die Erfahrung aus dem Eröffnungsspiel, in dem Kawasaki bis zum Schluss Schwierigkeiten hatte, sicherlich von Nutzen sein.
Andererseits ist ungewiss, wie gut das Leistungsniveau in der Dreitage-Rückrundenserie gehalten werden kann. Die ACL-Teilnehmer haben hingegen bereits mehrere Spiele in Folge absolviert. Zudem hat Yokohama FM in diesem Prozess nach und nach neue Spieler in die Startelf berufen und dabei entsprechende Fortschritte erzielt. Insofern handelt es sich um einen Wettbewerb, bei dem die Gesamtstärke, einschließlich der Kaderbreite, streng geprüft wird.
Wenn man zum jetzigen Zeitpunkt den schwierigsten Gegner sucht, dann ist es Yokohama, das im ersten Spiel der Dreier-Serie aufeinandertreffen wird. Sowohl in der Offensive als auch in der Defensive ist die Intensität nach wie vor hoch. Vor allem laufen sie viel. Einfach nur laufen. Die durchschnittliche Laufdistanz und die Anzahl der Sprints pro Spiel sind jeweils die dritthöchsten der Liga. In Bezug auf die Nutzung der Laufstärke als Waffe sind sie ein Gegner, der sich von Kobe und Urawa unterscheidet.
Auch in dieser Saison ist die Ballbesitzquote hoch, doch für Tokio könnte der wohl schnellste Konterangriff der J1 eine große Herausforderung darstellen. Sobald sie in den Angriff übergehen, schicken sie ihre schnellen Flügelspieler hinter die Abwehrlinie, um blitzschnell zuzuschlagen. Tatsächlich wurde auch Kawasaki von diesen blitzartigen Gegenangriffen überrascht und besiegt. Wenn man im Mittelfeld unachtsam den Ball verliert, kann das fatale Folgen haben.
Selbst wenn der Außenverteidiger im Eins-gegen-Eins gegen den Flügelspieler ins Hintertreffen gerät, steigt das Risiko eines Gegentores erheblich an. Kawasaki wurde auf der linken Seite von Kyohei NOBORIZATO vom gegenüberstehenden Elber ausgetrickst und kassierte dadurch mehrere Gegentore. Außerdem ist die Reaktion auf Flanken besonders zu beachten. Wenn der Flügelspieler auf der gegenüberliegenden Seite plötzlich aus dem Sichtfeld der Verteidigung auftaucht und den Abschluss sucht, wird die Situation besonders gefährlich.

Der links spielende Ryoya OGAWA ist natürlich wichtig, doch der Zustand des rechten Außenverteidigers wird der Schlüssel sein. Der routinierte Yuto NAGATOMO ist gerade von der Nationalmannschaft zurückgekehrt.
Ryoma WATANABE hat auf dieser Position noch nicht genügend Erfahrung, daher bleibt abzuwarten, wie gut er sich schlagen wird. Einschließlich der Arbeit der zentralen Verteidiger, die aushelfen, wird dies ein entscheidender Punkt zur Vermeidung von Gegentoren sein.
Nein, die Schwierigkeit, die Flügelspieler zu stoppen, ist auch für Yokohama FM dieselbe. Wenn man Kazuya KONNO auf der rechten Seite und Adailton auf der linken Seite frei laufen lässt, wird man nicht unversehrt davonkommen. Die Zerstörungskraft beider Flügel ist auch eine Stärke von Tokio. Darüber hinaus verfügen sie über Raketenpässe, die von ganz hinten mit einem Schlag hinter die Abwehrlinie spielen, sowie diagonale Pässe auf die gegenüberliegende Seite. Und das Beste daran ist, dass es gleich drei Ausgangspunkte dafür gibt (Masato MORISHIGE, Yasuki KIMOTO, Takuya AOKI).
Wenn man den Fokus des entscheidenden Kampfes bewusst auf einen Punkt legt, dann ist es das Duell zwischen den Flügelspielern und den Außenverteidigern um die „Breite und Tiefe“ des Spielfelds. Wenn keiner von beiden einen Rückzug akzeptiert und bereit ist, auf einer flachen Linie den Schlagabtausch zu führen, wird es eine Abfolge von Nervenkitzel und Spannung sein. Für Tokio, das mit drei Siegen in Folge im Rücken steht, ist ein spektakulärer Schlagabtausch genau das, was man sich wünscht.
Der Spielverlauf ist beim nächsten Spiel gegen Kobe schwer vorhersehbar. Schließlich hat der Gegner seit Saisonbeginn keine Punkte gesammelt und gerade erst den Trainer ausgetauscht. Das Spielsystem wird voraussichtlich beibehalten, aber die Startelf und die Aufstellung sind noch flexibel. Auf der anderen Seite wird auch Tokio, mit nur drei Tagen Pause, wahrscheinlich die Startelf im Vergleich zum Spiel gegen Yokohama FM verändern.
Was Kobe betrifft, so läuft der Spielaufbau unabhängig von der Spielerwahl und Aufstellung über den Pivot. Sergi SAMPER war der Kompass. Da er sich jedoch in den Playoffs der ACL verletzte und ausfiel, ist es sehr wahrscheinlich, dass der neue Spieler Takahiro OHGIHARA diese Rolle übernimmt. Der Einsatz von OHGIHARA als Pivot wurde bereits getestet.
Auch in dieser Saison ist die Ballbesitzquote von Kobe hoch. Allerdings dauert der Spielaufbau im Vergleich zur letzten Saison länger und erfordert mehr Aktionen. Durch den Abgang von Thomas Vermaelen, der aus der Defensive heraus hochwertige Pässe spielte, hat sich die Belastung für den Pivot erhöht. Wenn Tokio in die Defensive geht, wird genau dieser Bereich eine der Schwachstellen sein. Es geht darum, den Pivot zu neutralisieren.
Die gefährlichste Figur ist Andres INIESTA, aber es wäre am besten, ihm den Ball abzunehmen, bevor er ihn bekommt. Die Aufgabe, Sergi SAMPER zu "jagen", liegt beim zentralen Mittelfeldspieler. Wenn man in diesem Duell die Oberhand gewinnt, wird sich der Spielfluss automatisch zugunsten von Tokio neigen. Kuryu MATSUKI und Shuto ABE sind schnell im Anlaufen und robust sowie ausdauernd im Zweikampf. Da nur drei Tage Pause sind, könnte es Änderungen in der Auswahl und Aufstellung im Mittelfeld geben, aber egal, wer auf dem Platz steht, die Mission bleibt dieselbe.

Im Vergleich zur letzten Saison ist die Pressingintensität von Kobe ein Rückenwind. Wahrscheinlich wird während der Unterbrechung nachgebessert, aber es wird nicht so einfach sein, das Niveau der Hochphase wieder zu erreichen. Tokyo hat ohnehin bereits harte Pressing-Erfahrungen in den Spielen gegen Sanfrecce Hiroshima und Kyoto Sanga F.C. gesammelt. Sobald sie in die Offensive gehen, werden sie voraussichtlich genügend Chancen kreieren können.
Der Abschluss der Dreifachbelastung ist das Duell gegen Urawa. Der gegnerische Trainer Ricardo RODRIGUEZ zieht ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich, da er wie Albert PUIG ORTONEDA aus Spanien stammt. Beide haben sicherlich insgeheim große Erwartungen.
Urawa stolperte mit vier sieglosen Spielen seit Saisonbeginn, konnte aber im dritten Spiel gegen Shonan Bellmare einen Sieg erringen und feierte im fünften Spiel gegen Júbilo Iwata einen deutlichen 4:1-Erfolg. Mit diesem Aufwind ging man in die Unterbrechungsphase.
Allerdings gibt es ein Dilemma. Die Wahl des einzigen Stürmers. Wen soll man dort aufstellen? Wenn man die Abschlussstärke priorisiert, ist Kasper JUNKER die einzige Wahl, doch es gab das Problem, dass der Druck von vorne nicht effektiv ausgeübt werden konnte. Vor diesem Hintergrund setzte man seit dem Eröffnungsspiel auf den Pressing-Maschinen Takahiro AKIMOTO und gewann so eine hohe Intensität in Angriff und Verteidigung, doch diesmal litt man unter mangelnder Abschlussstärke. Takahiro AKIMOTO ist kein geborener Torjäger.

Im Spiel gegen Iwata erzielte Junker, der in der Startelf stand, wie erwartet ein Tor, und im zweiten Durchgang wurde Akimoto eingewechselt, sodass man den Sieg erfolgreich sichern konnte. Allerdings ist es schwer vorstellbar, dass diese Staffelübergabe die endgültige Lösung ist. Wahrscheinlich wird Akimoto diesmal von Beginn an spielen. Man geht davon aus, dass bei unzureichender Pressingintensität Tokyo den Ball gut zirkulieren lassen wird.
Wie sieht es also mit der Abschlussstärke aus? Es gibt eine neue Lösung in Aussicht. David MOBERG, der im Spiel gegen Iwata ein beeindruckendes Debüt feierte. Er ist zwar kein klassischer Torjäger, aber ein Flügelspieler mit Abschlussstärke. Sobald er den Ball hat, bringt er ihn schnell zum Abschluss. Ob er in der Startelf steht oder als Joker eingesetzt wird, spielt keine Rolle – er ist definitiv eine Person, auf die man achten muss, ebenso wie der offensive Mittelfeldspieler Nin Esaka.

Außerdem wurde im Spiel gegen Iwata die variable Taktik angewandt, die er während seiner Zeit bei Tokushima Vortis ausprobiert hatte. Die Defensivformation ist ein 4-4-2, während die Offensive in ein 3-4-2-1 übergeht, bei dem ein Außenverteidiger auf einer Seite nach vorne rückt und der Mittelfeldspieler auf derselben Seite sich zentralisiert, um eine der beiden Positionen im Doppel-Schatten zu übernehmen. Wenn man versucht, das Pressing von vorne zu initiieren, sollte man diese Vorgehensweise im Hinterkopf behalten und entsprechend reagieren.
Allerdings ist Ricardo RODRIGUEZ kein Trainer, der an einer einzigen Methode festhält. Unabhängig vom Erfolg ist sein Repertoire breit gefächert. Wenn nötig, scheut er sich auch nicht davor, die Defensive dichtzumachen und den Vorsprung über die Zeit zu bringen. In dieser Hinsicht unterscheidet er sich deutlich von Albert PUIG ORTONEDA. Wie dem auch sei, am Ende der Dreifachbelastung sind nicht nur die Personalentscheidungen und Aufstellungen, sondern auch die Pläne des gegnerischen Trainers flexibel. Um den Sieg einzufahren, wird es unerlässlich sein, auch auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren – einschließlich der Einwechslungen von der Bank.
Wie dem auch sei, diese Dreifachbelastung wird kein Kinderspiel. Es ist ein wahrer Kraftakt, bei dem sowohl die Startelf als auch die Ersatzspieler und die Bank gefordert sind. Wie man diese Herausforderung meistert, wird mit Spannung zu beobachten sein.
Text von Satoshi Hōjō (Fußballautor)
