Die wahre Ursache der Vorfreude und der Mann im Mittelfeld
Als ich den ersten Auftritt von „Albert-Tokyo“ gesehen hatte, der den J1-Meister Kawasaki Frontale regelrecht dominierte, überkam mich plötzlich ein nostalgisches Gefühl.
Moment mal? Ich hatte dieses aufregende Gefühl schon einmal bei einem neuen Trainerdebüt erlebt – dachte ich mir.
Ich erinnerte mich an ein Ereignis vor genau 20 Jahren. Im Eröffnungsspiel der Saison 2002, als sie gegen die Kashima Antlers antraten, besiegte „Hara-Tokyo“ unter der Leitung des neuen Trainers Hiromi HARA überraschend den Favoriten mit 4:2.
Genauer ausgedrückt, war der Inhalt der Aufregung jedoch unterschiedlich.
Das aufregende Gefühl bei „Hara-Tokyo“ war eine rätselhafte Spannung, die fragte: „Wie wird sich dieses Team wohl entwickeln?“, während es bei „Albert-Tokyo“ genau umgekehrt ist – ein Hochgefühl, weil man sich eine Zukunft vorstellen kann, in der das Team so wird.
Da das Team auf einer klaren Blaupause basiert, lässt sich das Endergebnis gut vorstellen. Diese Blaupause ist das von Albert PUIG ORTONEDA vorangetriebene Positionsspiel.
Indem man den Gegner beobachtet und die passende Position einnimmt, behält man sowohl in der Offensive als auch in der Defensive die Überlegenheit und kontrolliert den Ball und das Spiel—.
Wenn der Innenverteidiger Henrique TREVISAN immer wieder die Schwachstellen in der gegnerischen Abwehrkette ausnutzt und den Ball vorträgt, schlüpfen die beiden Außenverteidiger Ryoma WATANABE und Ryoya OGAWA in die entstandenen Lücken innerhalb der gegnerischen Abwehr und werden so zu wichtigen Schaltstellen im Angriff. Im zweiten Durchgang hatte man den Eindruck, dass Tokyo das Spiel durchgehend kontrollierte.
Liebe den Ball——.
Das ist das Motto von Trainer Albert PUIG ORTONEDA. „Behandle den Ball sanft wie einen Geliebten“, sagt er auch.
Wenn du ihn liebst, musst du sorgsam mit ihm umgehen. Das bedeutet, den Ball behutsam anzunehmen und präzise zu den Mitspielern zu passen.
Natürlich gilt die Liebe zum Ball nicht nur in der Offensive, sondern ebenso in Situationen ohne Ballbesitz. Gibt es einen Mann, der tatenlos zusieht, wie ihm seine große Liebe entrissen wird? Wenn du liebst, hol sie dir sofort zurück!
Ein System zur effizienten Ballrückeroberung ist bereits implementiert. Die Positionierung beim Ballbesitz führt direkt zur Positionierung bei der sofortigen Rückeroberung – das ist ein Vorteil des Positionsspiels. Das Bewusstsein für blitzschnelle Rückeroberungen wurde bereits unter der vorherigen Führung verankert. Trotz einiger Fehler beim „Stoppen und Passen“ liegt hier der Grund, warum Tokio Kawasaki unter Druck setzen konnte.
In einem Spiel, das mit einem Tor von Leandro auch ein großer Sieg hätte werden können, ist der Spieler, der großes Potenzial zeigte, wohl der Innenverteidiger.
Der 18-jährige Rookie Kuryu MATSUKI? Nein, es ist Shuto ABE.
Er ist immer an dem Ort, an dem er sein sollte, und taucht dort auf, wo man ihn haben möchte. Er neigt zwar noch dazu, sich aufgrund alter Gewohnheiten etwas zu viel zu bewegen, aber er hat gerade erst begonnen, das Positionsspiel zu erlernen. Es scheint, als habe er bereits verstanden, wie man Fußball spielt, indem man den Gegner beobachtet und die richtigen Positionen einnimmt.

Die Szene in der 40. Minute, in der er hinter die Abwehrlinie des Gegners kam und einen Steilpass von Diego OLIVEIRA herauslockte, war ebenfalls beeindruckend, doch noch spektakulärer war der Angriff in der 72. Minute.
Diese Szene begann mit einem Abstoß des Torwarts Jakub SLOWIK. Die Ballstafette verlief glänzend: Ogawa → Henrique TREVISAN → SLOWIK → Leandro → Hirotaka MITA → Abe → Takuya AOKI → Ogawa → Kensuke NAGAI → Diego OLIVEIRA → Abe, und so wurde die „Tasche“ im Strafraum des Gegners erobert.
Im Verlauf der gesamten Aktion sicherte sich Abe durch einen Rückwärtsschritt die Sicht, positionierte sich neu und forderte den Pass, um dann in den Halbraum vorzustoßen und in den Strafraum einzulaufen.
Natürlich darf man auch die Positionierung und Entscheidungen der umgebenden Spieler wie Ogawa und Nagai nicht übersehen. In der Szene, in der Abe zu Fall gebracht wurde, scheint die Hand des gegnerischen Verteidigers Shogo Taniguchi im Spiel gewesen zu sein, doch es hat keinen Sinn, über Vergangenes zu diskutieren.
<77. Minute – Szene, in der die Tasche im Strafraum des Gegners erobert wurde>
Die Eroberung der Tasche aus dem Halbraum ist eine Spielweise, die Kawasaki, Yokohama F.Marinos und sogar Manchester City bevorzugen. Es kann als die ideale Angriffsmethode angesehen werden, die Albert Pobor-Tokyo anstrebt.
Es ist nicht nur das Team, das beim Gedanken an die nahe Zukunft begeistert und Vorfreude weckt.
Wer das Spiel gegen Kawasaki gesehen hat, hat sich vielleicht vorgestellt, wie ABE, der gelernt hat, Fußball mit Blick auf den Gegner zu spielen, sich zwischen die japanischen Nationalspieler Hidemasa Morita und Ao Tanaka im zentralen Mittelfeld drängt.

Es ist bedauerlich, dass trotz eines so guten Spiels das Ergebnis nicht mitspielte. Wenn man zum Beispiel in zehn Jahren in einer Statistiksammlung zurückblickt, wird dieses Spiel nur als eine 0:1-Niederlage verzeichnet sein. Gerade deshalb möchte ich das Gefühl der Vorfreude, das ich in jener Nacht in Todoroki empfand, fest im Herzen bewahren.
Es war ein Abend, an dem vor allem spürbar wurde, dass die Spieler lebhaft spielten und Freude daran hatten.
Text von Atsushi Iio (Sportjournalist)